Glenfiddich IPA Experiment

Glenfiddich IPA Experiment – Eine Whisky-Innovation mit Charakter

Was passiert, wenn eine der renommiertesten Whiskydestillerien der Welt beschließt, völlig neue Wege zu beschreiten? Die Antwort liefert der Glenfiddich IPA Experiment.

Whisky und Bier – zwei völlig verschiedene Welten? Nicht unbedingt. Das Glenfiddich IPA Experiment zeigt, dass sich diese beiden Genussmittel auf überraschende Weise verbinden lassen. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept, und lohnt sich eine Flasche dieses innovativen Whiskys? Wer sich für außergewöhnliche Geschmackserlebnisse interessiert, sollte genauer hinsehen.

Ein ungewöhnliches Experiment mit großem Einfluss

Whisky aus Schottland hat Tradition. Doch Tradition bedeutet nicht Stillstand. Glenfiddich hat mit seiner Experimental Series bewiesen, dass auch eine traditionsreiche Brennerei neue Wege gehen kann. Das IPA Experiment ist ein Whisky, der in Fässern gelagert wurde, in denen zuvor ein India Pale Ale reifte. Dieses Verfahren sorgt für eine spannende Aromatik, die sich von klassischen Reifemethoden unterscheidet.

Wie kam es zu dieser Idee?

Hinter dieser ungewöhnlichen Kombination steckt Malt Master Brian Kinsman. Seine Idee: die Aromenvielfalt eines hopfenbetonten Bieres mit der Tiefe eines Single Malts zu verbinden. Dafür arbeitete Glenfiddich mit einer kleinen schottischen Brauerei zusammen, um ein spezielles India Pale Ale zu entwickeln, das die Fässer vorbereiten sollte. Erst nachdem das Bier seine Aromen an das Holz abgegeben hatte, kam der Whisky ins Spiel.

Die Reifung – ein Prozess mit Feingefühl

Normalerweise reift Glenfiddich in ehemaligen Bourbon- oder Sherryfässern. Doch beim IPA Experiment lief es anders. Hier wurden speziell präparierte Eichenfässer verwendet, die zuvor mit IPA befüllt waren. Dadurch nahm der Whisky leichte Hopfen- und Zitrusnoten auf, die ihm eine besondere Frische verleihen. Das Ergebnis ist ein Single Malt mit einer neuen, unerwarteten Dimension.

Geschmack und Aroma – was macht den Whisky so besonders?

Erste Eindrücke in der Nase

Beim Einschenken steigen sofort fruchtige Noten auf. Es lassen sich Zitrusfrüchte, grüne Äpfel und eine leichte Kräuterwürze wahrnehmen. Diese frische Aromatik ist eher untypisch für einen Whisky, was den Reiz dieses Experiments ausmacht. Eine dezente Hopfennote schwingt mit, ohne sich aufzudrängen.

Am Gaumen – überraschende Komplexität

Der erste Schluck bestätigt, dass hier etwas Besonderes im Glas ist. Der Whisky ist angenehm weich, mit einer Kombination aus Vanille, Malz und einer subtilen Hopfenbittere. Hinzu kommen leichte Karamellnoten und eine Spur von frisch geschnittenem Gras. Die Hopfeneinflüsse sind präsent, aber harmonisch eingebunden. Dadurch bleibt der Whisky ausgewogen und verliert nicht seine typischen Glenfiddich-Merkmale.

Das Finish – langanhaltend und elegant

Der Abgang ist mittellang bis lang und hinterlässt eine Mischung aus fruchtigen und würzigen Noten. Besonders bemerkenswert ist eine feine Grapefruit-Bitterkeit, die sich langsam verabschiedet. Wer einen klassischen Glenfiddich erwartet, wird hier positiv überrascht.

Für wen eignet sich das Glenfiddich IPA Experiment?

Perfekt für Entdecker und Experimentierfreudige

Dieser Whisky richtet sich an Genießer, die gerne über den Tellerrand hinausschauen. Wer schon viele klassische Single Malts probiert hat und etwas Neues sucht, wird hier fündig. Gerade Fans von Craft Beer könnten den Einfluss des IPAs schätzen.

Kein Whisky für Puristen?

Traditionsbewusste Whisky-Fans könnten dem Experiment skeptisch gegenüberstehen. Wer jedoch offen für moderne Entwicklungen ist, wird erkennen, dass die Hopfennoten keineswegs dominieren, sondern das Gesamtbild geschmacklich bereichern.

Serviervorschläge – wie genießt man ihn am besten?

Pur oder mit ein paar Tropfen Wasser

Um die feinen Aromen voll auszukosten, empfiehlt es sich, den Whisky pur oder mit wenigen Tropfen Wasser zu genießen. Dadurch öffnen sich die Zitrus- und Kräuternoten noch stärker.

Als Teil eines Cocktails?

Für experimentierfreudige Mixologen bietet dieser Whisky spannende Möglichkeiten. Ein Cocktail mit frischen Kräutern oder ein leicht herber Sour könnte gut mit den Hopfenaromen harmonieren.

Ein innovativer Herstellungsprozess führt zu völlig neuem Geschmack

Die Herstellung von Whisky unterscheidet sich von Destillerie zu Destillerie, folgt jedoch festen Regeln. Bei der Herstellung des IPA Experiment hat Glenfiddich es gewagt, diese Regeln zwar nicht zu brechen, sie aber so weit wie nur möglich zu dehnen.

Die Grundidee des Whisky ist gleichermaßen simpel wie revolutionär: Er basiert auf einem Indian Pale Ale (kurz: IPA).

IPAs haben in den letzten Jahren vor allem in den USA, in jüngerer Vergangenheit jedoch auch in Europa, gewaltig an Beliebtheit gewonnen. Das ist grundsätzlich kein Wunder. Mit ihrem fruchtigen und oft experimentellen Aroma sprechen IPAs nicht nur Bierliebhaber, sondern ein breites Spektrum von Genießern an.

Doch wie passen Bier und Whisky zusammen?

Die Glenfiddich Destillerie nahm es für ihr ambitioniertes Projekt auf sich, ein eigenes IPA zu entwickeln. Dieses wurde im Anschluss in Whiskyfässern gelagert, bis das Holz das Aroma des Biers gänzlich aufgenommen hatte. In eben diesen Fässern wurde im Anschluss ein klassischer Single Malt Scotch der Destillerie gereift.

Das Resultat ist ebenso überraschend wie überzeugend. Der Glenfiddich IPA Experiment besticht mit bisher ungekanntem Geschmack.

Die für Glenfiddich typischen süßlich-fruchtigen Aromen, allen voran Apfel, Vanille und Birne, mischen sich mit einem Hauch von Malz – ein Gruß des IPA. Gemeinsam ergeben diese Noten einen zugleich leichten und bitteren Whisky. So überrascht der IPA Experiment Whisky-Kenner mit seiner ungewöhnlichen Komposition, während er unerfahrenen Genießern einen interessanten Einstieg bietet.

Die Aufmachung

Dem Aufwand bei der Herstellung entsprechend, lässt auch die Verpackung des Produkts nichts zu wünschen übrig. Der IPA Experiment wird in eine matte Flasche in fließender Form abgefüllt, welche die dunkelgoldene Farbe des Whisky betont.

Abgerundet wird das Gesamtbild durch kupferfarbene Elemente bei der Logogestaltung und auf dem Korken. Mit diesem eleganten Design hat der IPA Experiment definitiv einen Platz in der ersten Reihe eines jeden Whisky-Regals verdient.

Wie kam es zu diesem Experiment?

Seit Jahrzehnten gilt Glenfiddich als eine der angesehensten und beliebtesten Destillerien überhaupt. In der historischen Speyside-Region von Schottland gelegen, gehört die 1886 gegründete Brennerei zu den absoluten Klassikern unter Whisky-Fans. Woher also kam die Motivation, so stark mit uralter Tradition zu brechen?

Der IPA Experiment ist wohl in erster Linie eine Antwort auf die Differenzierung, die der Markt in den vergangenen Jahren erfahren hat. Während Whisky weltweit immer beliebter wird, schießen zahllose neue Destillerien aus dem Boden – nicht zuletzt in Japan und den USA. Mit neuen und innovativen Produkten versuchen sie, Marktanteile zu ergattern.

Diese Entwicklung setzte auch etablierte Brennereien wie Glenfiddich unter Druck. Der IPA Experiment darf deshalb wohl als – gelungener! – Versuch gewertet werden, ebenfalls Neuland zu beschreiten und neue Märkte zu erschließen.

Fazit – lohnt sich der Kauf?

Das Glenfiddich IPA Experiment ist ein mutiger Schritt in eine neue Richtung. Wer Lust auf eine frische, innovative Interpretation eines Single Malts hat, sollte ihn probieren. Die Verbindung von Whisky und Bier klingt zunächst ungewöhnlich, funktioniert aber erstaunlich gut. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Brennereien ähnliche Wege einschlagen – das Potenzial dafür wäre definitiv vorhanden.

Der Glenfiddich IPA Experiment ist kein gewöhnlicher Whisky. Manch einem Kenner mag sein seltenes Aroma sogar zu abenteuerlich sein. Mit einem Preis von unter 50€ pro Flasche fällt er jedoch nicht ins hochpreisige Segment. Deshalb spricht nicht viel dagegen, das Experiment zu wagen!