Johnnie Walker Red Label Whisky – Ein Klassiker mit Charakter
Die Marke Johnnie Walker entstand durch einen Mann namens John Walker, welcher im Jahr 1819 seine Farmwirtschaft beendete und in diesem Ort ein Lebensmittelgeschäft eröffnete. In diesem bot er unter anderem Whisky an. Er begann damit, das Blending von Tees auch bei Whiskys zu versuchen. Der Whisky wurde populär und das Lebensmittelgeschäft wurde bis ins Jahr 1857, in dem John Walker starb, ausgebaut.
Johns Sohn namens Alexander Walker führte das Geschäft weiter. Er profitierte von der Reblausplage in der Zeitspanne von 1858 bis 1863, welche große Mengen der französischen Weintrauben zerstörte.
In der gleichen Zeit war Cognac beliebt und wurde wie Brandy und Wein fast unbezahlbar. Im Jahr 1860 wurde es legal Malt Whisky mit Grain Whisky zu mischen. So entstanden nach und nach zahlreiche Blended Whiskys.
Der Johnnie Walker Red Label enthält auch reichlich Grain Whisky. Der Brand entsteht aus Gerste, Weizen und weiteren Getreidearten, zum Beispiel Mais. Er wird in einem fortlaufenden Destillationsprozess recht zügig und preiswert produziert. Der Geschmack erinnert ein wenig an Korn und ist meist eine Basis für Blends.
Johnnie Walker Red Label Whisky ist eine der bekanntesten Spirituosen weltweit. Sein kräftiges Aroma und sein markanter Geschmack haben ihn zu einem Favoriten vieler Whisky-Liebhaber gemacht. Doch was macht ihn so besonders? Warum schwören manche auf diesen Blend, während andere lieber zu milderen Alternativen greifen? In diesem Artikel gehe ich tief ins Detail – ehrlich, ungeschönt und aus einer persönlichen Perspektive.
Die Geschichte hinter Johnnie Walker Red Label Whisky
Ein Blick in die Vergangenheit
Um diesen Whisky wirklich zu verstehen, muss man ein paar Jahrzehnte zurückgehen. John Walker, ein Kaufmann aus dem schottischen Kilmarnock, begann bereits im frühen 19. Jahrhundert, Whisky zu verkaufen. Damals war die Qualität vieler Einzelfassabfüllungen unzuverlässig – mal großartig, mal ungenießbar. Walker wollte einen konstant hochwertigen Blend schaffen, auf den sich seine Kunden verlassen konnten. Die Marke wuchs stetig, und seine Nachkommen entwickelten das Geschäft weiter.
Der große Durchbruch
1909 kam dann die rote Variante auf den Markt – ein Whisky, der bewusst kräftiger und robuster war als viele seiner Zeitgenossen. Während viele schottische Whiskys zu dieser Zeit eher auf milde und runde Aromen setzten, wollte man mit Red Label eine andere Richtung einschlagen. Dieser Blend war für Menschen gedacht, die gerne Neues ausprobieren – und das in jeder Ecke der Welt. Ob in London, New York oder Shanghai – Red Label fand schnell seinen Platz in Bars und Clubs.
Geschmack und Aromen – Was erwartet dich?
Ein erster Eindruck
Gießt man sich ein Glas ein, fällt sofort die leuchtend goldene Farbe auf, die im Licht leicht kupferne Reflexe zeigt. Schon beim ersten Schnuppern wird klar: Das ist kein zurückhaltender Whisky. Kräftige Rauchnoten treffen auf eine gewisse Süße, begleitet von würzigen Akzenten. Ein Whisky, der sofort Aufmerksamkeit fordert.
Das Geschmackserlebnis
Der erste Schluck bestätigt diesen Eindruck: Ein Mix aus Pfeffer, Zimt und leichter Malzsüße breitet sich auf der Zunge aus. Die Rauchnote ist dezent, aber präsent. Der Abgang ist eher kurz, aber intensiv – eine gewisse Schärfe bleibt zurück, ohne unangenehm zu wirken. Wer milde Whiskys mag, könnte hier herausgefordert werden. Doch genau das macht den Reiz aus.
Johnnie Walker Red Label Whisky in der Praxis
Pur oder gemischt?
Das ist die große Frage. Ich kenne Leute, die ihn pur trinken und seine Schärfe genießen. Andere wiederum nutzen ihn lieber als Basis für Cocktails. Ich persönlich finde, dass er sich besonders gut in Mischgetränken macht. Seine kräftige Würze sorgt dafür, dass er nicht untergeht – egal, mit welchen Zutaten er kombiniert wird.
Beliebte Cocktail-Ideen
- Whisky Sour: Whisky, Zitronensaft und Zuckersirup – eine Kombination, die perfekt funktioniert.
- Highball: Einfach mit Ginger Ale aufgießen und auf Eis servieren – erfrischend und aromatisch.
- Johnnie & Cola: Die klassische Mischung, bei der der Whisky eine herbe Note beisteuert.
Qualität und Preis – Lohnt sich der Kauf?
Was bekommst du für dein Geld?
Red Label gehört zu den preisgünstigen Blends von Johnnie Walker. Man findet ihn fast überall – im Supermarkt, an der Tankstelle oder in der Bar um die Ecke. Das macht ihn praktisch und zugänglich. Aber heißt das, dass er minderwertig ist? Nein. Er ist ein solider Blend, der sich klar positioniert: kräftig, würzig, markant.
Vergleich mit anderen Whiskys
Stellt man ihn einem teureren Single Malt oder komplexeren Blends gegenüber, merkt man schnell, dass er nicht die gleiche Tiefe hat. Aber das ist auch nicht sein Anspruch. Wer einen unkomplizierten Whisky sucht, der Charakter hat und nicht langweilig schmeckt, liegt hier genau richtig.
Was steckt im Johnnie Walker Red Label?
Die genaue Rezeptur wird natürlich streng gehütet. Gelegentlich kommt es zu wilden Spekulationen und unklaren Hinweisen, dass verschiedene Single Malts verwendet werden wie Glenkinchie, Talisker, Lagavulin, Cragganmore, Oban, Cardhu oder Caol Ila. Diese Whiskymarken gehören alle dem Konzern Diageo an, der auch Johnnie Walker besitzt. Diageo besitzt noch mehr schottische Brennereien, daher könnten diese ebenfalls im Johnnie Walker stecken. Man weiß es eben nicht genau.
Das Flaschendesign und das Etikett
Die Flasche vom Johnnie Walker Red Label ist aus weißem Glas gefertigt und besteht aus einer hohen Form mit schräg abgeschliffenen Kanten, welche sich zu einem Hals mittlerer Länge verjüngen. Diese Flasche lässt sich gut fassen und handhaben. Der Verschluss ist ein metallener Schraubdeckel in Rot mit dem Schriftzug „John Walker & Sons“ in Gold.
Auf der Vorderseite prangt ein diagonales Etikett in Rot, wie schon die Bezeichnung „Red Label“ ankündigt. Das rote Etikett wird goldfarben umrahmt. Sowohl der Markenschriftzug und der Herstellungsort Schottland sind in Gold gehalten. Obenauf ist das Wappen des britischen Königshauses als Auszeichnung als Hoflieferant angebracht. Unter dem roten Etikett befindet sich der bekannte „Striding Man“ als Reliefprägung, der den Willen und den Stolz der Whiskymarke ausdrückt. Darunter gibt es ein kleineres Etikett, das die Reifedauer anzeigt.
Auf der Hinterseite gibt es ein rotes Etikett, welches die nötigsten Informationen zeigt.
Eine Trinkempfehlung – ideal zum Mischen
Natürlich ist der pure Genuss immer eine Empfehlung. Die Hinzugabe von etwas Wasser lohnt sich nicht, da hierdurch der Whisky verwässert würde.
Allerdings eignet sich der Johnnie Walker Red Label zum Mischen mit Cola. Mit ihr wirkt der Red Label sanfter und sie mildert den unsanften Geschmack des Grain Whisky. Andererseits harmonieren diese Aromen außerordentlich gut. Es entwickeln sich süße Noten, die etwas wie Kaugummi und Vanille schmecken. Keine Sorge, dieser Geschmack ist ziemlich gut. Zum Abschluss des Getränks setzt das Raucharoma markante Noten und sorgt für einen angenehmen Abgang.
Der Red Label passt aber auch zu weiteren Cocktails und Whiskys mit Whisky. Dabei geht er aufgrund seiner Kräftigkeit nicht ganz in den Mischungen unter.
Wie riecht und wie schmeckt der Johnnie Walker Red Label
Der Geruch
Der Johnnie Walker Red Label riecht nicht besonders attraktiv, sodass er auf der Stelle Lust auf einen Drink macht. Der Geruch ist stumpf und muffig. Sein Alkohol steigt stark in die Nase und erinnert an Korn, altes Gummi und nasses Papier. Der Eindruck ist erst einmal weniger positiv.
Der Geschmack
Geschmacklich ist der Red Label deutlich besser als er im Geruchstest abschneidet. Das ist beruhigend, denn feuchtes Papier im Mund muss wirklich nicht sein.
Auch im Mund und im Hals ist die alkoholische Schärfe spürbar. Nach einiger Zeit entstehen jedoch fruchtige Aromen und Getreidenoten. In ihrer Gesamtheit sind die enthaltenen Aromen recht undifferenziert und weniger ausgeprägt als diejenigen von bekannten Single Malts.
Der Abgang des Johnnie Walker Red Label ist seine große Stärke. Er ist mittellang und leicht rauchig, was auch noch einige Minuten auf der Zunge anhält.
Fazit – Ein Whisky mit starkem Charakter
Johnnie Walker Red Label Whisky ist nicht für jeden. Wer einen milden, sanften Whisky erwartet, wird hier vielleicht enttäuscht. Doch für alle, die einen kräftigen, würzigen Blend suchen, der auch in Cocktails eine gute Figur macht, ist er eine interessante Wahl. Man muss ihn nicht lieben – aber man sollte ihn zumindest einmal probiert haben.
Verglichen mit Single Malts kann natürlich der Johnnie Walker Red Label nicht mithalten.
Er brennt stark, wenn er pur konsumiert wird, was nicht wirklich ein Genuss ist.
Allerdings schmeckt er als Whisky-Cola oder in Longdrink köstlich. Der Geschmack ist doch besser als ihm nachgesagt wird und für etwa 13 Euro kommt hier schon etwas Solides ins Whiskyglas.