Bushmills Black Bush Whisky

Meine Erfahrung mit Bushmills Black Bush Whisky

Als ich zum ersten Mal von Bushmills Black Bush Whisky gehört habe, dachte ich ehrlich gesagt: „Klingt nett, aber wahrscheinlich wie jeder andere.“ Ich hatte schon ein paar irische Whiskeys probiert – meistens ganz okay, aber keiner ist wirklich hängen geblieben. Dann hat mir ein Freund bei einem gemütlichen Abend genau diesen eingeschenkt. Und da hat sich mein Eindruck schlagartig geändert.

Bei diesem Black Bush Whiskey der Bushmills Brennerei handelt es sich um einen eher preisgünstigen, aber extrem attraktiven und bemerkenswerten Whiskey der irischen Destillerie. Es handelt sich um einen hochwertigen Blend Whiskey, welcher auch dadurch eine hohe Qualität erhält, dass er zu 80 Prozent aus Malt Whiskey und zu 20 Prozent aus Grain Whiskey besteht. Nach der dreifachen Destillation wird der Bushmills Black Bush Whiskey sowohl in Bourbonfässern aus dem Holz der amerikanischen Weißeiche als auch in Oloroso Sherryfässern aus Spanien gelagert, wo er dann um die sieben Jahre lang reifen darf. Der Bushmills Black Bush Whiskey gelangt dabei dann zu einem reichhaltigen und ausdrucksstarken Charakter, der immer wieder für Begeisterung und Freunden und Kennern von Whiskeys sorgt.

Auszeichnungen wie die mehrfachen Goldmedaillen bei Veranstaltungen wie den San Francisco Spirits Awards, der Wine and Spirit Competition oder auch der San Francisco Spirit Competition sind ein weiterer Beweis dafür, wie hochwertig und attraktiv der Bushmills Black Bush Whiskey ist, der zudem mit einem angenehm milden Alkoholgehalt in Höhe von 40 % vol aufwarten kann. Er eignet sich sowohl für den puren Genuss oder „On the Rocks“ als auch als Zutat für klassische Longdrinks und Cocktails.

Was mir sofort aufgefallen ist

Schon beim Einschenken war da dieser Duft, der anders war. Dunkle Früchte, irgendwie süßlich, aber nicht klebrig. Ein bisschen wie Trockenpflaumen, gemischt mit einem Hauch Eiche. Und ja – da war auch etwas Sherry in der Nase. Keine Übertreibung, kein aufdringliches Parfüm, sondern eher wie der angenehme Geruch in einem alten Bücherregal mit einem Glas Dessertwein in der Nähe.

Geschmack, der im Gedächtnis bleibt

Als ich den ersten Schluck genommen habe, war ich überrascht, wie weich er ist. Kein Kratzen im Hals, kein Brennen – sondern ein rundes, fast schon cremiges Gefühl. Der Geschmack war voll, leicht süß, mit einer Note von Nüssen und Gewürzen. Und irgendwie blieb das alles angenehm lange im Mund, ohne zu verschwinden. Der Abgang? Sanft, mit einer Idee von Rosinen und Vanille.

Warum ich ihn heute öfter im Regal habe

Ich bin kein Sammler mit einer 50-Flaschen-Wand zuhause. Ich hab vielleicht fünf, sechs Flaschen da – und eine davon ist fast immer der Black Bush. Ich trinke ihn nicht jeden Tag, aber wenn ich Lust auf etwas Gutes habe, das mich nicht überfordert, aber trotzdem Charakter hat, greife ich gerne zu ihm.

Ob pur oder mit einem kleinen Eiswürfel – er macht beides mit. In Cocktails kommt er auch gut, aber ehrlich gesagt finde ich ihn pur besser. Da zeigt er einfach, was er kann.

Herkunft, die man schmeckt

Die Old Bushmills Distillery in Nordirland hat Geschichte. Mehr als 400 Jahre Erfahrung – das merkt man. Der Black Bush ist kein Produkt vom Fließband. Er wirkt durchdacht, ehrlich und solide. Hergestellt aus einem hohen Anteil Malt Whiskey, der in alten Oloroso-Sherryfässern gereift ist. Dazu kommt Grain Whiskey, der das Ganze weicher macht. Eine Mischung, die funktioniert.

Die Sache mit dem Sherryfass

Ich hatte anfangs keine Ahnung, was das mit diesen Fässern auf sich hat. Heute weiß ich: Oloroso-Sherryfässer geben dem Whiskey diese dunkle Fruchtigkeit und Tiefe. Ohne dass er zu süß wird. Beim Black Bush ist das echt gut gelungen. Der Einfluss ist da – aber nie zu stark. Man merkt einfach, dass hier jemand wusste, was er tut.

Kein Whiskey für Blender

Es gibt Whiskeys, die versuchen, mit auffälligem Design oder fancy Namen zu punkten. Der Black Bush braucht das nicht. Die Flasche ist schlicht, aber stilvoll. Und der Inhalt spricht für sich. Er will nicht auffallen – er will schmecken. Und das tut er.

Gespräche über Whiskey

Was ich interessant finde: Wenn ich ihn Freunden anbiete, die sonst nichts mit Whiskey am Hut haben, sagen viele: „Der ist echt angenehm.“ Und das stimmt. Er schreckt nicht ab. Gleichzeitig sagen Leute, die sich auskennen: „Solide Wahl.“ Das ist selten. Und zeigt, dass er irgendwie beide Lager bedienen kann.

Einmal saßen wir zu fünft in einer Runde – alle mit unterschiedlichem Geschmack. Einer mag’s rauchig, einer mild, einer trinkt sonst nur Bourbon. Der Black Bush hat am Ende allen geschmeckt. Das ist selten. Und es zeigt, wie ausgewogen er ist.

Kein Getränk für jede Gelegenheit – und das ist gut so

Ich greife nicht einfach zum Black Bush, wenn ich nebenbei einen Film schaue. Dafür hat er zu viel Substanz. Aber wenn ich den Abend ruhig ausklingen lassen will, passt er perfekt. Oder wenn ich Besuch habe und man einfach sitzen und reden will – ohne Ablenkung. Dann entfaltet er sich. Dann passt alles.

Einmal habe ich ihn zu einem Stück Apfelkuchen getrunken. Hat erstaunlich gut funktioniert. Diese leichte Süße, kombiniert mit den Gewürzen im Whiskey – fast wie ein kleines Dessert mit Tiefe. Ich hätte es vorher nicht gedacht.

Ein bisschen Technik – aber verständlich

Was ich nachgelesen habe: Der Malt-Anteil liegt bei etwa 80 %. Das ist viel. Und man merkt es. Das gibt ihm Struktur. Der Rest ist Grain – der bringt die Sanftheit. Gereift wird in ehemaligen Sherry- und Bourbonfässern. Das erklärt die Würze und den runden Charakter. Dreifach destilliert, wie bei irischem Whiskey üblich. Macht ihn sauber im Geschmack.

Der Alkoholgehalt liegt bei 40 %. Klingt erstmal normal – ist es auch. Aber die Art, wie er eingebunden ist, macht den Unterschied. Keine Schärfe, keine unangenehmen Spitzen. Einfach ausgewogen.

Preis-Leistung: Mehr als fair

Klar, es gibt günstigere Whiskeys. Aber in dieser Qualität? Da muss man suchen. Ich habe für die Flasche meist zwischen 25 und 30 Euro gezahlt – je nach Laden. Dafür bekomme ich was, das sich nicht hinter teureren Flaschen verstecken muss. Und das ist mir wichtig.

Einmal habe ich ihn auf einer Blindverkostung gegen eine 50-Euro-Flasche antreten lassen. Vier Leute haben ihn bevorzugt. Einfach, weil er rund ist. Kein großes Auftrumpfen – aber stimmig von Anfang bis Ende.

Wie ich ihn am liebsten trinke

Pur – leicht gekühlt. Kein Eis, aber auch nicht zu warm. So kommen die Aromen am besten raus. Wenn’s draußen regnet oder kalt ist, passt das perfekt. Im Sommer eher abends, wenn alles runterkommt. Manchmal trinke ich ihn auch mit einem kleinen Stück dunkler Schokolade. Probier das mal – passt erstaunlich gut.

Ich hatte auch mal ein kleines Tasting gemacht: Stück Käse dazu, ein wenig getrocknete Feige, ein winziger Schluck Wasser im Glas – hat richtig Spaß gemacht. Der Whiskey verändert sich leicht. Wird noch weicher, noch zugänglicher.

Vergleich mit anderen Whiskeys

Natürlich gibt es viele gute Whiskeys. Jameson zum Beispiel – bekannt, solide, aber ein bisschen einfacher. Redbreast – komplexer, teurer, für besondere Momente. Der Black Bush liegt für mich genau dazwischen. Nicht zu simpel, nicht zu ambitioniert. Einfach richtig gut balanciert.

Auch im Vergleich zu schottischen Whiskys fällt mir auf: Er hat keine rauchige Note, keine Torfigkeit – und genau das finde ich oft angenehm. Wer es weich und fruchtig mag, wird sich hier wohlfühlen.

Das Tasting vom Bushmills Black Bush Whiskey

Schon beim Öffnen der Flasche sowie beim Einschenken des ersten Tropfens entwickelt sich um die Nase ein mildes und auch fruchtiges Aroma, bei dem vor allem auch Noten von Malz und Sherry sowie ein Hauch von Würze im Vordergrund stehen.

Der süße und vollmundige Geschmack verzaubert Zunge und Gaumen durch attraktive Nuancen von Sherry, Nüssen, Früchten, Malz und dunkler Schokolade.

Der abgerundete Abgang erweist sich als süß, wärmend und malzig und wird dabei auch von einem angenehmen Hauch von Honig begleitet.

Die Produktion des Whiskeys

Ein allerdings offenes Geheimnis der Brennerei ist die dreifache Destillation, mit der im Jahr 4,5 Millionen Liter Alkohol hergestellt werden. Das benötigte Wasser wird aus der Wasserquelle St. Columb’s Rill gewonnen. Die Bushmills Destillerie verwendet für die Herstellung eine Mash Tun aus Edelstahl zum Maischen sowie ebenfalls aus Edelstahl bestehende Washbacks für die Fermentation. Für die Destillation stehen zudem zehn Pot Stills sowie sechs Spirit Safes zur Verfügung. Für die Lagerung und Reifung stehen zehn bis zwölf Lagerhäuser zur Verfügung, in denen um die 20.000 Fässer Platz finden.

Ein Porträt der Brennerei

Die Geschichte Bushmills Destillerie als zweitgrößte irische Brennerei geht in das Jahr 1784 zurück, als sie von Hugh Anderson gegründet wurde. Bis heute wird mit gemälzter Gerste hergestellt und das auch in Zeiten, wo aufgrund der eingeführten Malzsteuer viele Brennereien auf Getreide umstiegen. Die Geschichte war geprägt von vielen Wechseln in der Führung. So ging die Brennerei im Jahr 1988 an das französische Unternehmen Pernod Ricard Irish Distillers und im Jahr 2005 an den Konzern Diageo, der mit Investitionen dafür sorgte, dass die mittlerweile nur noch eine von drei irischen Brennereien trotz der steigenden Produktionen in Schottland mithalten konnte. Diageo selber gab die Brennerei dann an den mexikanischen Spirituosen-Konzern Jose Cuervo weiter.

Fazit: Ehrlich, ruhig, ausgewogen

Der Bushmills Black Bush Whisky ist kein Lautsprecher. Er muss nicht im Mittelpunkt stehen. Aber wenn man ihm die Aufmerksamkeit gibt, die er verdient, zeigt er, was möglich ist. Für mich ein Whiskey, der bleibt. Nicht, weil er spektakulär ist – sondern weil er einfach gut gemacht ist.

Wenn du neugierig bist und keine Lust auf übertriebene Show hast – probier ihn. Vielleicht überrascht er dich genauso wie mich damals.

Ich werde ihn jedenfalls weiterempfehlen. Ohne großes Trara. Einfach, weil er sich bewährt hat – in ruhigen Momenten, bei Gesprächen, an Abenden, die man nicht so schnell vergisst.