Die besten Ardbeg Whiskys
- Ardbeg 10 Jahre
- Ardbeg Smoketrails
- Ardbeg Uigeadail
- Ardbeg An Oa
- Ardbeg Corryvreckan
- Ardbeg Traigh Bhan
- Ardbeg Kelpie
- Ardbeg BlaaacK
- Ardbeg Wee Beastie
Ardbeg Whisky – Eine Analyse der rauchigen Ikone von Islay
Whisky von Ardbeg hat eine ganz eigene Faszination. Kaum ein anderer Single Malt spaltet Genießer derart in zwei Lager. Die einen lieben den intensiven Rauch, die anderen empfinden ihn als überwältigend. Doch was macht diesen Whisky so besonders? Dieser Artikel beleuchtet die Geschichte, den Herstellungsprozess und die geschmacklichen Facetten dieser berühmten Destillerie aus analytischer Perspektive.
Die bewegte Geschichte der Ardbeg-Destillerie
Die Anfänge und erste Herausforderungen
Die Destillerie wurde 1815 auf der schottischen Insel Islay gegründet. Schon damals setzte sie auf torfgetrocknete Gerste, um ihrem Destillat die charakteristische Rauchnote zu verleihen. Doch wirtschaftliche Schwierigkeiten führten dazu, dass die Produktion mehrfach eingestellt wurde. Erst in den 1990er-Jahren wurde Ardbeg wiederbelebt und begann seinen Aufstieg zum Kultwhisky.
Vom Geheimtipp zum globalen Phänomen
Lange Zeit galt Ardbeg als Geheimtipp unter Kennern. Doch mit der Übernahme durch Glenmorangie im Jahr 1997 kam der Umschwung. Neue Abfüllungen, gezielte Marketingstrategien und ein geschärftes Markenprofil machten Ardbeg zu einem Aushängeschild für rauchige Whiskys.
Herstellung: Warum Ardbeg so einzigartig ist
Torf – Das Fundament des Geschmacks
Der Torfgehalt des Malzes von Ardbeg ist überdurchschnittlich hoch. Mit etwa 50 bis 55 ppm (parts per million) Phenol liegt der Rauchgehalt über dem vieler anderer Islay-Whiskys. Dadurch erhält das Destillat seine markante, medizinische Note, die an Jod, Teer und Seetang erinnert.
Destillation – Eine Frage der Balance
Trotz der Intensität des Rauches gelingt es Ardbeg, eine bemerkenswerte Balance zwischen Kraft und Komplexität zu finden. Dies liegt unter anderem an den ungewöhnlich hohen Brennblasen, die für einen besonders reinen Alkoholdampf sorgen. Das Ergebnis ist ein Destillat mit Tiefe und Klarheit.
Lagerung – Holz beeinflusst den Charakter
Ardbeg setzt primär auf Ex-Bourbon-Fässer aus amerikanischer Weißeiche. Diese verleihen dem Whisky Noten von Vanille, Karamell und Kokos. Gelegentlich werden auch Sherryfässer eingesetzt, um dem Rauch eine süßere Nuance entgegenzusetzen.
Die wichtigsten Abfüllungen im Überblick
Ardbeg 10 Jahre – Der Klassiker
Diese Abfüllung ist das Aushängeschild der Destillerie. Intensiver Rauch trifft auf eine salzige Meeresbrise, ergänzt durch Zitrusnoten und süße Vanille. Ein Whisky, der sowohl erfahrene Genießer als auch Einsteiger begeistert.
Ardbeg Uigeadail – Kraftvoll und komplex
Uigeadail ist nach dem nahegelegenen See benannt, aus dem die Destillerie ihr Wasser bezieht. Durch die Kombination von Bourbon- und Sherryfässern entsteht ein vielschichtiger Whisky, der Torfrauch mit dunkler Fruchtigkeit verbindet.
Ardbeg Corryvreckan – Eine stürmische Erfahrung
Benannt nach einem der größten Meeresstrudel Europas, ist diese Abfüllung nichts für schwache Nerven. Mit einem höheren Alkoholgehalt und kräftiger Würze fordert Corryvreckan selbst erfahrene Whiskytrinker heraus.
Limitierte Sondereditionen – Sammlerstücke mit Seltenheitswert
Ardbeg veröffentlicht regelmäßig limitierte Abfüllungen, die innerhalb kürzester Zeit vergriffen sind. Diese Whiskys variieren in Fassauswahl und Reifezeit, was immer neue Geschmackserlebnisse ermöglicht.
Wie man Ardbeg richtig genießt
Pur oder mit Wasser?
Pur getrunken entfaltet Ardbeg seine volle Kraft. Ein paar Tropfen Wasser können jedoch helfen, die Aromen zu öffnen und den Alkohol etwas zu zähmen. Hier entscheidet der persönliche Geschmack.
Das richtige Glas
Ein Nosing-Glas ist ideal, da es die Aromen bündelt und eine tiefere Analyse der Geruchskomponenten erlaubt. Ein breites Tumbler-Glas nimmt dem Whisky dagegen viel von seiner Intensität.
Die perfekte Begleitung
Durch seinen starken Charakter kann Ardbeg gut mit dunkler Schokolade oder geräuchertem Fleisch kombiniert werden. Wer experimentierfreudig ist, kann ihn auch zu Austern oder kräftigem Käse probieren.
Die Ardbeg Whiskys im Detail
Der von der Ardbeg Brennerei hergestellt Ardbeg Whisky gehört zu den bekannten und beliebten Abfüllungen, die die schottische Insel Islay für den Whisky so berühmt gemacht haben. Die Whiskys beeindrucken durch ein sehr charakteristisches Aroma und vielfältige Geschmäcker, was vor allem die in den folgenden Abschnitten beschriebenen Abfüllungen der Ardbeg Destillerie unter Beweis stellen.
Ardbeg TEN 10 Jahre Whisky
Dieser Ardbeg TEN ist, wie die Bezeichnung TEN unschwer erkennen lässt, ein zehn Jahre alter Single Malt Whisky der Ardbeg Brennerei, der über einen Alkoholgehalt von 46 % vol verfügt und eine äußerst attraktive Wahl für all diejenigen sind, die einen intensiven und rauchigen Whisky bevorzugen.
Vom Aroma her überzeugt der in Ex-Bourbon Fässern gereifte Ardbeg TEN Whisky durch ausgewogene und tiefe Noten und einen hauch von Torfrauch.
Auf der Zunge besticht er durch eine Süße, die dann langsam in intensive Noten von Rauch übergeht und in einen vollmundigen und auch würzigen Geschmack übergeht. Der lang anhaltende Abgang erweist sich als eine schöne Kombination aus Rauch und Süße, zu der sich eine angenehme Note von Malz gesellt.
Ardbeg Uigeadail Whisky
Der Ardbeg Uigeadail Whisky war der erste hochprozentige Tropfen, den die Ardbeg Brennerei nach ihrer Wiedereröffnung herstellte, und er wurde zu einem sehr großen Erfolg und das zu Recht. Der Single Malt Whisky durchläuft eine Lagerung und Reifung, die zu 90 Prozent in Ex-Bourbon Fässern und zu 10 Prozent in Sherryfässern erfolgt, wonach er mit einem Alkoholgehalt von 54,2 % vol abgefüllt wird.
Für die Nase entsteht ein Aroma, welches sehr rauchig ist und durch zusätzliche Noten von Früchten, Sherry, Tabak sowie auch Espresso, Karamell und Vanille überzeugt. Auf der Zunge entfaltet sich ein von Rauch umgebener Geschmack, bei dem sich süßer Malz mit einer gewissen Öligkeit verbindet. Der lang anhaltende Abgang ist sehr aromatisch und auch von Rauch geprägt.
Ardbeg An Oa Whisky
Der Ardbeg An Oa ist ein Single Malt Whisky der Ardbeg Brennerei, der sowohl in PX-Sherryfässern als auch in Bourbon- und neuen Eichenfässern reift, im Gathering Vat verheiratet wird und mit einem Alkoholgehalt von 46,6 % vol aufwartet. Der Name ist eine Hommage an die schottische Halbinsel The Oa, die zur für Whisky berühmten Insel Islay gehört. Die Nase wird dabei verzückt von einem rauchigen und gleichzeitig fruchtigen Aroma, welches geprägt ist von feinen Noten von Datteln, Anis, Toffee und Sirup.
Der weiche und cremige Geschmack präsentiert sich als eine einzigartige und harmonische Kombination aus Sirup, Milchschokolade, Orangen und Artischocken sowie aus Gewürzen, Zigarrenrauch und Teeblättern. Der Abgang erweist sich als lang anhaltend, rauchig und sanft miz einem Hauch von Anis. Insgesamt ist der Ardbeg An Oa als würziger und süßer als die bekannte Abfüllung Ardbeg TEN.
Ardbeg Corryvreckan Whisky
Beim Ardbeg Corryvreckan handelt es sich um einen Single Malt Whisky, dessen Name vom größten europäischen Wasserstrudel stammt, der an der Westküste von Schottland und in unmittelbarer Nähe zur Insel Islay zu finden ist. Der Ardbeg Corryvreckan Whisky ist ein nicht kühlgefilterter und sehr kraftvoller Whisky, der mit einem Alkoholgehalt von 57,1 % vol für Begeisterung sorgt.
Das Aroma in der Nase wird bestimmt von einem intensiven Rauch sowie von Teer, erdigen Nuancen, dunkler Schokolade sowie braunem Zucker sowie Johannisbeeren. Geschmacklich trifft man auf Noten von Espresso, Pfeffer und Seetang, bevor auch auch Sternanis und dunkle Früchte bemerkbar machen. Zudem besitzt dieser Whisky einen von Pfeffer und Rauch geprägten, langen und tiefen Abgang.
Ardbeg 19 Jahre Traigh Bhan Whisky
Beim Ardbeg Traigh Bhan Whisky handelt es sich um einen limitierten Single Malt Whisky, der 19 Jahre lang in Ex-Bourbon Fässern sowie in Sherryfässern von Oloroso reifte und mit einem Alkoholgehalt von 46,2 % vol abgefüllt wurde. Seinen Namen hat er als Hommage an den gleichnamigen Strand auf der Insel Islay erhalten.
Er verzaubert die Nase mit einem Aroma von Früchten wie Ananas sowie auch von Rauch und dem Holz der Eiche. Auf der Zunge entfaltet sich dann ein süßlicher Geschmack, der von Noten von Gewürzen, Chili und Schokolade geprägt wird. Der Abgang bietet dann viel Rauch und wieder einen Hauch von Gewürzen und Schokolade.
Ardbeg Kelpie Whisky
Der Ardbeg Kelpie Whisky ist eine attraktive Variante der Ardbeg Brennerei, die erstmals in Fässern aus Eichenholz gelagert und gereift wurde, welche aus Adygea im südlichen Russland stammen. Der Whisky überzeugt durch einen Alkoholgehalt in Höhe von 49,9 % vol. Der Zusatz Kelpie im Namen des Whiskys erinnert an die Wassergeister, welche es rund um die Ardbeg Brennerei geben soll.
Sein Aroma mit Nuancen von Seetang, Rauch, Salz und maritimen Noten verzaubert die Nase, während der süße Geschmack von Schokolade, Gewürzen und Pfeffer geprägt wird. Auch im süßen Abgang präsentieren sich Gewürze und Rauch sowie ein Hauch von Eichenholz.
Ardbeg Blaack Whisky
Der Ardbeg Blaack Whisky ist ein sehr kraftvoller Single Malt Whisky der Ardbeg Brennerei, der durch einen Alkoholgehalt von 50,7 % vol zu beeindrucken weiß. Der Name soll an das Mähen der in der Region überall anzutreffenden Schafe erinnern. Sein Aroma wird durch eine hervorragend abgestimmte Kombination geprägt, bei der sich Noten von Erdbeermarmelade und Früchtetee sowie Nuancen von Erde, Zigarren, Rauch, Torf und gesägtem Holz der Eiche miteinander vereinen.
Das Holz ist auch beim Geschmack ein bestimmender Faktor, zudem sich Noten von Salz, Mineralien, Erdbeeren, Himbeeren und Tee gesellen, bevor auch ein Hauch von Asche und Lakritz zum Vorschein kommen. Der Abgang ist weich und ebenfalls von Rauch und Holz bestimmt.
Ardbeg Wee Beastie Whisky
Beim Ardbeg Wee Beastie Whisky handelt es sich um einen 5 Jahre nicht kühlgefilterten und somit sehr jungen Islay Malt Whisky, der einen Alkoholgehalt in Höhe von 47,4 % vol zu bieten hat. Die Nase wird verzückt durch ein torfiges und rauchiges Aroma, bei dem sich deutliche Noten von Balsamico, Birnen, Kochschinken, Tannennadeln, Pfeffer und Lakritz sowie ein Hauch von Steinstaub und Teer bemerkbar machen. Geschmacklich präsentiert der Ardbeg Wee Beastie attraktive Noten von Felsen, Steinstaub und Torf sowie feine Spuren von Zitronenschalen und Kiefernharz. Der Abgang erweist sich als dunkel und von Torf geprägt.
Ardbeg Dark Cove Whisky
Beim Ardbeg Dark Cove Whisky handelt es sich um einen Whisky der Ardbeg Brennerei, der sowohl in Ex-Bourbon Fässern als auch in dunklen Sherryfässern reift und durch einen Alkoholgehalt in Höhe von 46,5 % vol überzeugt. Was das Aroma betrifft, verbreitet sich in der Nase eine angenehme, wenn auch herbe Kombination von Rauch, Gewürzen und Kaffee. Der Geschmack wird geprägt von Heide, Rauch, Gewürzen und Pfeffer, bevor sich im Abgang neben dem Pfeffer auch eine Süße sowie Noten von Karamell und Kaffee bemerkbar machen.
Ardbeg Drum Whisky
Beim Ardbeg Drum Whisky handelt es sich um eine limitierte Abfüllung der Ardbeg Brennerei. Der Single Malt Whisky wird in Bourbon- und Rumfässern gereift und bietet einen Alkoholgehalt von 46 % vol. Der Nase wird bei diesem Whisky ein wahres und sehr vielseitiges Feuerwerk geschenkt, das sich aus verschiedensten Noten wie Kokosnuss, Ananas, Datteln, Apfel, Bananen, Birnen, Torfrauch, Kiefernharz, Kakaopulver, Zimt, Lavendel, Erde und Pfeffer zusammensetzt.
Geschmacklich wird der Whisky bestimmt durch eine gewisse Öligkeit sowie Noten von Ananas, Paprika, Teer, Kreosat und Bitterschokolade sowie durch einen Hauch von Lakritz, Nelken, Ingwer und Vanille. Der lang anhaltende Abgang bietet dann eine Mischung aus Kaffee und einer rauchigen Würze.
Ardbeg Supernova Whisky
Der Ardbeg Supernova Whisky begeistert durch einen enormen Rauchgehalt von 100 ppm sowie durch einen sehr kräftigen Alkoholgehalt in Höhe von 60,1 % vol. Wie bei einer Supernova am Himmel kommt es auch bei diesem Whisky zu einer wahren Explosion der Aromen. Die Nase profitiert dabei von einer tollen Kombination aus Noten von Gewürzen, Pfeffer und Nüssen, während die Geschmacksexplosion geprägt wird durch maritime Noten und auch einer Mischung von Süße, Rauch und Gewürzen. Rauch und Gewürze prägen auch den Abgang, bei dem sich zudem ein Hach von dunkler Schokolade bemerkbar macht.
Die Herstellung des Whiskys
Für die Herstellung des Whiskys werden nur hervorragende Zutaten verwendet. Den Anfang macht dabei das optimal ausgewählte Wasser. Als Quellen dienen hier die Seen
Loch Uigeadail und Loch Airigh Nam Beist mit ihrem sehr frischen und gesunden Wasser. Das stark rauchige Malz bezieht die Ardbeg Brennerei von der benachbarten Port-Ellen-Mälzerei.
Für die zweifache Destillation stehen der Brennerei eine Wash Still und eine Sprit Still zur Verfügung. Die Reifung erfolgt in vielen Lagerhäusern der Ardbeg Brennerei und findet sowohl in Bourbonfässern für den größten Teil als auch in Sherryfässern statt. Das vom Golfstrom geprägte Wetter auf der Insel Islay sorgt für einen langsamen Reifeprozess, der sich optimal auf den Geschmack und geist des Whiskys auswirkt.
Ein Porträt der Ardbeg Brennerei
Die Geschichte der Brennerei reicht bis in das Jahr 1794 zurück, als schon illegal gebrannt wurde. Die offizielle Gründung erfolgte im Jahr 1815 durch John McDougall. Die Brennerei befindet sich an der Südküste auf der für Whisky berühmten Insel Islay. Der Name Ardbeg stammt aus dem Gälischen und bedeutet so viel wie kleiner Hügel, was die schöne Lage der Destillerie beschreibt.
Bis zum Jahr 1853 wurde die Brennerei von der Familie McDougall betrieben, bevor sie von Colin Hay gekauft wurde, im Jahr 1922 aber wieder zurück in den Besitz der Familie McDougall gelangte und es 1959 zur Gründung der Ardbeg Distillery Ltd kam. Im Jahr 1997 kam es zum Verkauf an das Unternehmen Glenmorangie plc. und seit dem Jahr 2004 gehört die Brennerei zu Moët Hennesssy.
Fazit: Ardbeg ist nichts für Unentschlossene
Ardbeg spaltet die Geister – und genau das macht ihn so faszinierend. Wer ihn probiert, erlebt eine Wucht aus Rauch, Salz und Würze, die unvergesslich bleibt. Für Liebhaber intensiver Whiskys ist er ein Muss, für Einsteiger vielleicht eine Herausforderung. Doch wer sich darauf einlässt, wird mit einem der charakterstärksten Whiskys überhaupt belohnt.