Ardbeg BlaaacK Whisky – Eine Analyse für Kenner
Ardbeg BlaaacK Whisky ist eine besondere Abfüllung, die anlässlich des 20. Jahrestags des Ardbeg Committee herausgebracht wurde. Diese limitierte Edition hebt sich nicht nur durch ihren Geschmack ab, sondern auch durch ihre außergewöhnliche Herkunft. Gereift in Pinot-Noir-Fässern aus Neuseeland, bringt dieser Whisky eine seltene Kombination von Aromen mit sich. Doch lohnt sich die Anschaffung? Dieser Artikel beleuchtet die Besonderheiten, analysiert das Geschmacksprofil und gibt eine Einschätzung zur Wertentwicklung.
Der durch eine rot orange Farbe begeisternde Whisky hat einen Alkoholgehalt in Höhe von 46 % vol und bietet einen sehr vollmundigen und bezaubernden Charakter. Diesen erhält der Ardbeg Blaaack Whisky vor allem auch durch seine Reifung, bei der nicht genau bekannt ist, wie lange diese andauert. Dafür weiß man mehr über die gewählten Fässer, die den Charakter des Whiskys deutlich prägen. Verwendet werden hier nämlich neuseeländische Fässer, in denen vorher Pinot Noir gelagert wurde. Auf Neuseeland ist dieser auch als Spätburgunder bezeichnete Pinot Noir die bedeutendste Rebsorte.
Der Beiname Blaaack kann mehrfach gedeutet werden. Zum einen präsentiert er sich durch seinen starken Charakter und sein einzigartiges Wesen als das schwarze Schaf unter den Ardbeg Whiskys, wobei das keinesfalls eine negative Bedeutung bekommen soll. Vielmehr bezieht sich das Schwarz auf die angesprochenen Pinot Noir Fässer, da Noir schließlich im Französischen für genau diese Farbe steht.
Zum anderen ist der Whisky auch der Mehrzahl an Bewohnern der Insel Islay gewidmet – den Schafen, die es dort häufiger gibt als Menschen und die entsprechend auch optisch auf der Flasche verewigt werden. Zudem gehören Schafe auch unzertrennbar zum Bild von Neuseeland hinzu, von woher ja die Fässer für die Reifung stammen, sodass sich der Kreis schließt.
Die Herkunft des Ardbeg BlaaacK
Ardbeg ist bekannt für seine rauchigen, intensiven Whiskys, die von der Isle of Islay stammen. Seit Jahrzehnten begeistert die Brennerei Liebhaber torfiger Tropfen. Die BlaaacK-Edition unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von vielen anderen Abfüllungen: Sie wurde in Fässern ausgebaut, die zuvor Pinot Noir enthielten. Diese Kombination aus schwerem Rauch und fruchtigen Weinfass-Noten macht ihn einzigartig.
Die Wahl neuseeländischer Fässer ist kein Zufall. Neuseeland hat eine starke Verbindung zu Schafen, was die Namensgebung des Whiskys beeinflusst hat. Das schwarze Schaf – eine humorvolle Anspielung auf die Besonderheit dieser Edition – symbolisiert den Außenseiter-Charakter innerhalb der Ardbeg-Familie.
Aroma und Geschmack des Ardbeg Blaaack Whiskys
Die Pinot Noir Fässer aus Neuseeland sorgen schon direkt für die ersten Aromen, die der Whisky in die Nase zaubert. So erkennt man sofort die für diese Rebsorte typischen Noten von Kirschen und Erdbeeren. Hinzu gesellen sich angenehme Nuancen von rotem Früchtetee, gesägtem Holz, Lehm und Blumenerde sowie ein Hauch von Zigarren, Torf, Rauch und dem Holz der Eiche.
Der Geschmack wird zu Beginn geprägt vom Holz der Eiche, Mineralien und Salz. Zudem erfreuen sich im weiteren Verlauf sowohl der Gaumen als auch die Zunge über attraktive Noten von wiederum Kirschen und Erdbeeren, sowie von Himbeeren, rotem Tee und Lakritz sowie erneut über einen Hauch von Eichenholz, welches sich auch auf angenehme Art und Weise im lang anhaltenden und weichen Abgang bemerkbar macht.
Die Ardbeg Brennerei
Die Ardbeg Brennerei befindet sich nahe dem Port Ellen an der südlichen Küste der Insel Islay, die weltweit bekannt ist für den hochwertigen schottischen Whisky. Die Destillerie Ardbeg wurde im Jahr 1815 von John McDougall gegründet, nachdem sie allerdings schon seit dem Jahr 1794 bekannt war für das illegale Brennen von Alkohol. Eine Vielzahl von Eigentümerwechseln prägte die Geschichte der Brennerei, welche heute zum Konzern Moët Hennesssy gehört.
Die Destillerie Ardbeg holt das benötigte Wasser aus zwei lokalen Quellen, nämlich aus dem Loch Airigh Nam Beist sowie aus dem Loch Uigeadail. Das stark rauchige Malz wird von der in der Nachbarschaft liegenden Port-Ellen-Mälzerei gekauft. Eine Wash Still und eine Spirit Still sorgen anschließend für die hervorragende Destillation, die für ein Produktionsvolumen von 1 Million Liter im Jahr sorgt.
Das Geschmacksprofil: Was erwartet den Genießer?
Ein Whisky wird oft durch seine Komplexität und Vielschichtigkeit definiert. Ardbeg BlaaacK präsentiert sich mit einer außergewöhnlichen Balance aus Rauch, Frucht und Würze.
Nase
Beim ersten Riechen steigt einem eine Mischung aus dunklen Beeren, geröstetem Holz und einer Spur Leder in die Nase. Der Einfluss des Pinot-Noir-Fasses zeigt sich durch eine dezente Süße, die von einer angenehmen Würze begleitet wird.
Gaumen
Der erste Schluck ist intensiv. Der bekannte Ardbeg-Rauch trifft auf dunkle Kirschen, Johannisbeeren und eine leicht bittere Schokoladennote. Eine feine Säure, die aus den Weinfässern stammt, sorgt für eine interessante Frische. Gleichzeitig bleibt die typisch ölige Textur bestehen.
Abgang
Der Abgang ist lang und komplex. Würzige Eichennoten klingen nach, begleitet von leicht süßen, erdigen Tönen. Der Rauch hält sich überraschend lange und hinterlässt eine trockene Note im Mund.
Design und Verpackung: Mehr als nur Optik?
Die Flasche des Ardbeg BlaaacK fällt sofort ins Auge. Das schwarze Glas mit der geprägten Schaf-Silhouette macht sie zu einem echten Sammlerstück. Die Verpackung setzt auf ein verspieltes Design mit Schaf-Motiven, was die Verbindung zu Neuseeland weiter betont.
Doch ist das nur Marketing, oder steckt dahinter eine tiefere Botschaft? Sammler wissen, dass Verpackung und Design oft Einfluss auf den späteren Wiederverkaufswert haben. Limitierte Abfüllungen mit auffälligem Design erzielen in Auktionen häufig hohe Preise.
Limitierung und Sammlerwert
Whiskys aus limitierten Serien haben in den letzten Jahren stark an Wert gewonnen. Ardbeg bringt regelmäßig Committee-Releases heraus, die innerhalb kürzester Zeit vergriffen sind. Auch der BlaaacK war schnell ausverkauft, was seinen Sammlerwert steigert.
Ob sich der Preis weiter nach oben entwickelt, hängt von mehreren Faktoren ab:
- Die Gesamtstückzahl
- Die Nachfrage auf dem Zweitmarkt
- Der Zustand der Flasche (ungeöffnet, Verpackung intakt)
Wer in Whisky als Wertanlage investiert, sollte beachten, dass Trends sich ändern können. Der BlaaacK hat jedoch durch seine ungewöhnliche Fassreifung und die starke Markenbindung gute Chancen, langfristig wertstabil zu bleiben.
Vergleich mit anderen Ardbeg-Abfüllungen
Ardbeg hat einige Sondereditionen auf den Markt gebracht, die in speziellen Fässern reiften. Hier ein kurzer Vergleich:
Whisky | Fassart | Charakter |
---|---|---|
Ardbeg BlaaacK | Pinot-Noir-Fässer | Fruchtig, rauchig, würzig |
Ardbeg Drum | Rumfässer | Süß, tropische Frucht, Vanille |
Ardbeg Grooves | Stark ausgebrannte Weinfässer | Intensiv würzig, rauchig, leicht süß |
Ardbeg An Oa | Verschiedene Fasstypen | Mild, ausgewogen, leicht torfig |
Im direkten Vergleich fällt auf, dass der BlaaacK eine außergewöhnliche Kombination von Weinfass-Charakter und typischem Islay-Rauch bietet. Während der Drum mit seiner Rumfass-Reifung auf Süße setzt, geht der BlaaacK einen komplexeren Weg.
Lohnt sich ein Kauf?
Die Antwort hängt davon ab, was man sucht. Wer einen außergewöhnlichen Whisky mit Sammlerwert möchte, trifft mit dem Ardbeg BlaaacK eine gute Wahl. Wer hingegen auf klassische Ardbeg-Profile steht, sollte sich überlegen, ob die fruchtigen Noten aus dem Weinfass den eigenen Geschmack treffen.
Preislich liegt der Whisky mittlerweile deutlich über dem ursprünglichen Verkaufspreis. Wer ihn trinken möchte, sollte abwägen, ob der Genuss den Sammlerwert überwiegt. Für Liebhaber spezieller Fassreifungen ist er jedoch ein spannendes Experiment.
Fazit: Ein besonderer Whisky mit Charakter
Ardbeg BlaaacK ist keine gewöhnliche Abfüllung. Die Kombination aus intensivem Rauch und Pinot-Noir-Einfluss macht ihn zu einem Whisky, der überrascht. Während Sammler ihn wegen seiner Limitierung und des außergewöhnlichen Designs schätzen, finden Genießer in ihm eine spannende Geschmackswelt.
Letztendlich bleibt es eine persönliche Entscheidung: Trinken oder Sammeln? Egal für welche Option man sich entscheidet – dieser Whisky sorgt garantiert für Gesprächsstoff.