Ardbeg Wee Beastie Whisky – Ein intensiver Genuss für echte Islay-Fans
Der Ardbeg Wee Beastie Whisky bringt eine beeindruckende Wucht mit sich. Wer rauchige Islay-Whiskys liebt, wird hier auf seine Kosten kommen. Die Brennerei Ardbeg ist bekannt für ihren intensiven Stil, doch dieses junge Kraftpaket setzt noch einen drauf.
Auch wenn das Wee im Namen dieses Ardbeg Wee Beastie Whiskys bei den Schotten zumeist für etwas Kleines steht, ist diese Abfüllung der Ardbeg Brennerei etwas ganz Großes auf dem Markt für hochwertigen und attraktiven Whisky. Das Wee könnte sich höchstens auf die sehr kurze Reifezeit von nur 5 Jahren beziehen.
Ansonsten ist dieser Whisky eher ein Biest und nebenbei auch einem Monster gewidmet, welches in den Mooren der schottischen Insel Islay leben soll. Dieses Monster dürfte ähnlich kräftig sein wie dieser Whisky, der vor allem auch durch den hohen Torfgehalt der verwendeten Gerste beeindruckt, welcher bei um die 65 ppm liegen dürfte und höher ist als bei den meisten anderen Brennereien auf der für besten Whisky bekannten Insel Islay.
In den fünf Jahren Reifezeit lagerte der Whisky sowohl in amerikanischen Ex-Bourbonfässern als auch in aus dem spanischen Andalusien stammenden Oloroso Sherryfässern. Typisch für die Whiskys dieser Brennerei wird auch der Ardbeg Wee Beastie Whisky weder kühlgefiltert noch gefärbt. In seiner daher auch recht blassen natürlichen Farbe präsentiert er einen kraftvollen Alkoholgehalt in Höhe von 47,4 % vol.
Was macht den Ardbeg Wee Beastie so besonders?
Der Whisky reift gerade einmal fünf Jahre. In der Welt der Single Malts ist das eine kurze Zeit. Doch genau das macht ihn so spannend. Während ältere Abfüllungen oft runder und ausgewogener sind, zeigt sich hier die volle, ungebändigte Kraft des Torfs. Die Kombination aus Ex-Bourbon- und Oloroso-Sherryfässern gibt ihm dabei eine besondere Tiefe.
Das attraktive Tasting des Ardbeg Wee Beastie Whiskys
Schon beim Einschenken eröffnet sich beim Ardbeg Wee Beastie Whisky für die Nase ein hervorragendes und beeindruckendes Aroma. Dabei verzaubern einen von Beginn an sowohl rauchige und torfige als auch säuerliche und süße Noten. Der Geruchssinn wird weiterhin verwöhnt durch angenehme Nuancen von Birnen, Balsamico, schwarzem und weißem Pfeffer und auch Kochschinken. Dazu kommen Aromen von Kochschinken, Tannennadeln, Kiefernharz, Salmiak und Lakritz sowie ein Hauch von mineralischen Noten wie die Trockenheit von Steinstaub oder auch Teer.
Im Geschmack bietet der Ardbeg Wee Beastie Whisky für Zunge und Gaumen wie schon bei den Aromen einen tollen sowohl trockenen als auch mineralischen Charakter, bei dem man schnell das Gefühl von Felsen und Steinstaub bekommt, aber auch direkt durch Noten von Torf und Kiefernharz beeindruckt wird. Der Hauch von herben Zitronenschalen wird ergänzt durch die süßen Noten der Bourbonfässer, während die Aromen der Sherryfässer deutlich im Hintergrund bleiben.
Beim Finish trifft man auf einen lang anhaltenden Abgang, der sich nicht nur als vollmundig erweist, sondern dabei auch noch deutliche Spuren von Salz und Torf erkennen lässt.
Ein Blick auf das Aroma und den Geschmack
In der Nase: Rau, intensiv und voller Torf
Wer diesen Whisky ins Glas gießt, merkt sofort: Das ist nichts für schwache Nerven. Eine kräftige Rauchwolke steigt auf, begleitet von Noten von Teer, Jod und Speck. Nach kurzer Zeit kommen auch süßere Nuancen durch – Vanille, dunkle Schokolade und ein Hauch von Zitrus.
Am Gaumen: Kraftvoll und würzig
Der erste Schluck ist ein echtes Erlebnis. Ein massiver Antritt von Rauch, begleitet von schwarzem Pfeffer und Lakritz. Dahinter versteckt sich eine dezente Fruchtigkeit, die an getrocknete Aprikosen erinnert. Der Einfluss der Sherryfässer zeigt sich in einer leichten Süße, die dem intensiven Rauch etwas entgegenhält.
Der Abgang: Lang und anhaltend
Hier bleibt kein Zweifel: Der Ardbeg Wee Beastie hinterlässt Eindruck. Der torfige Rauch zieht sich minutenlang hin, ergänzt durch eine angenehme Würze und eine Spur von geröstetem Kaffee. Ein Whisky, der sich einprägt.
Die Ardbeg Brennerei
Die schottische Insel Islay ist auf der gesamten Welt berühmt für den dort hergestellten hochwertigen Whisky und sie ist auch die Heimat der Ardbeg Brennerei. Die Destillerie befindet sich an der Südküste der Insel und wurde im Jahr 1815 offiziell gegründet, wobei vorher schon illegal destilliert wurde. Der gälische Name, welcher so viel bedeutet wie kleiner Hügel, deutet auf die attraktive Landschaft hin. Diese Landschaft ist auch wichtig für die besten Zutaten, wie zum Beispiel das aus dem Loch Airigh Nam Beist und dem Loch Uigeadail stammende Wasser oder das von der benachbarten Port Ellen Mälzerei gekaufte Malz. Die heute zum Konzern Moët Hennessy gehörende Ardbeg Brennerei arbeitet mit lediglich zwei Pot Stills und schafft dennoch eine attraktive Produktionskapazität von 1 Million Liter Alkohol im Jahr.
Wie trinkt man den Ardbeg Wee Beastie am besten?
Die klassische Art ist natürlich pur. Doch aufgrund seiner Kraft kann ein paar Tropfen Wasser wahre Wunder wirken. Sie öffnen das Aroma und lassen verborgene Noten hervortreten.
Wer experimentieren möchte, kann ihn auch in einem Old Fashioned oder einem Penicillin-Cocktail ausprobieren. Sein kräftiger Charakter verleiht solchen Drinks eine ganz neue Dimension.
Ardbeg Wee Beastie im Vergleich zu anderen Islay-Whiskys
Ardbeg 10 vs. Wee Beastie
Der zehnjährige Ardbeg ist ein Klassiker und bekannt für seine Balance aus Rauch, Zitrus und Süße. Der Wee Beastie dagegen ist ungezähmter, mit mehr Würze und direkterem Torf. Während der Ardbeg 10 eine gewisse Eleganz besitzt, setzt der Wee Beastie auf rohe Kraft.
Laphroaig 10 vs. Wee Beastie
Laphroaig 10 ist ein weiterer starker Vertreter von Islay. Doch im direkten Vergleich wirkt der Ardbeg Wee Beastie noch intensiver und weniger medizinisch. Während Laphroaig für seine Jod- und Seetang-Noten bekannt ist, bringt der Wee Beastie mehr Gewürze und Rauch mit.
Fazit: Ein Whisky für Liebhaber intensiver Aromen
Wer auf sanfte, blumige Whiskys steht, wird mit dem Ardbeg Wee Beastie nicht glücklich. Doch wer kraftvolle Rauchnoten schätzt, bekommt hier eine der spannendsten Abfüllungen der letzten Jahre. Trotz seiner Jugend bietet er eine enorme Tiefe – ein echter Geheimtipp für Fans torfiger Tropfen.
Egal, ob man ihn pur genießt, mit Wasser spielt oder ihn in Cocktails einsetzt: Der Ardbeg Wee Beastie zeigt, dass jung nicht gleich unreif bedeutet. Wer mutig ist, sollte ihn unbedingt probieren.