Bushmills Whiskey

Die besten Bushmills Whiskeys

Wie ich Bushmills Whiskey kennengelernt habe

Ich erinnere mich noch genau: Ein verregneter Abend in Dublin, kalter Wind, nasse Jacke. Ich suchte Unterschlupf in einer kleinen Kneipe, irgendwo in Temple Bar. Der Barkeeper war gesprächig, wir kamen ins Reden. Irgendwann stellte er mir ein Glas hin und sagte nur: „Probier das.“

Das war meine erste Begegnung mit Bushmills Whiskey. Ich hatte keine großen Erwartungen – ein Whiskey eben. Aber dieser hier war anders. Sanft, leicht süß, ein bisschen würzig. Kein Brennen, kein aufdringlicher Rauch. Einfach rund. Ich war überrascht, wie gut er mir gefiel. Und so begann die Sache mit mir und Bushmills. Und um ehrlich zu sein: Ich habe danach angefangen, mich wirklich mit Whiskey zu beschäftigen – nicht wie ein Sammler, eher wie ein neugieriger Genießer.

Die Bushmills Brennerei ist die zweitgrößte und berühmteste Brennerei irischen Whiskeys, der über einen sehr eigenen Charakter verfügt und immer mehr als nur eine Alternative zum schottischen Whisky darstellt. Dabei stehen verschiedene Abfüllungen bereit, die allesamt eine optimale Wahl für Freunde von Whiskey sind.

Was hinter dem Namen steckt

Bushmills kommt aus Nordirland, genauer gesagt aus dem kleinen Ort gleichen Namens im County Antrim. Dort steht auch die Destillerie. Und die hat eine lange Geschichte. Keine Floskel, sondern Tatsache: Die Lizenz zum Brennen stammt aus dem Jahr 1608. Damit gehört Bushmills zu den ältesten lizenzierten Whiskey-Brennereien der Welt.

Aber Papier allein macht noch keinen guten Whiskey. Über die Jahrhunderte hinweg gab es Rückschläge: Brände, politische Unruhen, Exportprobleme. Trotzdem wurde weitergebrannt. Und heute gehört die Marke zum festen Bestandteil der irischen Whiskeylandschaft.

Was mich besonders fasziniert hat, war, wie sich diese Historie in den Flaschen wiederfindet. Man schmeckt nicht 400 Jahre, das wäre Unsinn – aber man merkt, dass da keine schnellen Entscheidungen getroffen werden. Es ist alles sehr bewusst, sehr ruhig, sehr konsequent.

So wird der Whiskey gemacht

In der Produktion setzen die Leute bei Bushmills auf eine Methode, die man nicht überall findet: dreifache Destillation. Das sorgt für einen besonders weichen Geschmack. Verwendet wird reine gemälzte Gerste – also kein Torf, kein Rauch. Das Wasser stammt aus dem Fluss Bush, der über vulkanisches Gestein fließt. Klingt romantisch, ist aber vor allem mineralisch – und das schmeckt man.

Die Brennblasen – diese typischen Kupferkessel – sind riesig und wunderschön. Ich hatte einmal die Gelegenheit, an einer Führung teilzunehmen. Man riecht die Maische, hört das Blubbern, sieht die Hitze. Das verändert, wie man später sein Glas betrachtet. Es ist nicht mehr nur eine Flasche aus dem Laden. Es ist ein Produkt harter Arbeit.

Nach der Destillation kommt der Whiskey in Fässer. Dabei nutzt Bushmills verschiedene Typen: ehemalige Bourbonfässer, Sherryfässer und gelegentlich Portweinfässer. Die Auswahl beeinflusst später das Aroma. Wer einmal einen Whiskey direkt nach der Fassöffnung probiert hat, weiß, wie stark diese Hölzer das Ergebnis formen.

Die verschiedenen Sorten im Detail

Bushmills Original

Der Einstieg. Ein Blend aus Grain Whiskey und Single Malt. Gereift in Bourbon- und Sherryfässern. Mild, leicht süß, ein Hauch Vanille. Ideal für Leute, die sonst eher skeptisch auf Whiskey schauen. Ich habe ihn mal einem Freund eingeschenkt, der eigentlich nur Bier trinkt – seine Reaktion war ein zustimmendes Nicken. Und ein zweites Glas.

Black Bush

Mein Favorit, wenn ich ehrlich bin. Deutlich kräftiger als der Original, mit einem viel höheren Anteil an Single Malt. Die Reifung in Oloroso-Sherryfässern bringt Aromen von getrockneten Früchten, Nüssen und Gewürzen mit. Er ist voll, aber nicht überfordernd. Ich schenke ihn gern aus, wenn jemand sagt: „Ich mag Whiskey, aber ich kenne mich nicht aus.“ Denn dieser hier überzeugt meistens schnell.

Red Bush

Etwas moderner, klar auf die Vorlieben in den USA zugeschnitten. Ausschließlich in ehemaligen Bourbonfässern gereift, dadurch sehr weich und leicht zugänglich. Keine große Komplexität, aber angenehm zu trinken. Für lange Gespräche, für Abende, an denen man nicht zu viel nachdenken möchte, sondern einfach genießen will.

Die Single Malts

Bushmills bietet verschiedene Jahrgänge an: 10, 12, 16 und 21 Jahre. Jeder hat seinen eigenen Stil. Der 10er ist fruchtig und leicht. Der 12er, den man in manchen Duty-Free-Shops findet, bringt eine schöne Würze. Der 16er – eine Mischung aus drei Fassarten – wirkt voll und komplex. Der 21er ist tiefgründig, fast schon wuchtig.

Ich habe sie alle probiert, meist über viele Monate verteilt. Man muss sich Zeit nehmen. Ein 21-jähriger Whiskey ist kein Getränk, das man zwischen Tür und Angel serviert. Ich öffnete meine Flasche zu einem Neujahrsabend. Drei Freunde, ein Kamin, keine Musik – nur der Whiskey.

Ein paar persönliche Eindrücke

Whiskey ist für mich kein Getränk, das man nebenbei trinkt. Es geht um den Moment. Ich erinnere mich an eine Runde mit alten Freunden, irgendwo am See. Jemand hatte eine Flasche Black Bush dabei. Wir saßen am Feuer, redeten kaum, schauten nur ins Glühen der Glut. Das passte einfach.

Oder der 16-jährige Malt, den ich zum Geburtstag bekam. Ich hatte mir nichts Großes gewünscht – und dann das. Ein Schluck, und ich war still. Holz, Früchte, etwas Süßes, fast wie dunkle Schokolade. Solche Erlebnisse bleiben.

Ein anderes Mal war ich allein. Es hatte geschneit, und ich war auf dem Heimweg. Ich stellte mich vor den Kamin, schüttete mir ein kleines Glas vom Original ein und setzte mich in den Sessel. Der erste Schluck ließ die Kälte draußen vergessen. Diese Wärme, die sich ausbreitet – das ist etwas, das schwer zu beschreiben ist, aber leicht zu erkennen.

Bushmills 10 Jahre Whiskey

Der 10 Jahre gereifte Bushmills Whiskey stellt einen attraktiven Single Malt Whiskey dar, welcher zu einem großen Teil in Bourbonfässern und zu eine kleineren Anteil in Sherryfässern gelagert wurde. Der dreifach destillierte Whiskey wird ausschließlich aus gemälzter Gerste prodiziert und bietet einen Alkoholgehalt in Höhe von 40 % vol.

Er entfaltet in der Nase ein attraktiv süßliches, lebendiges und leichtes Aroma, das vor allem von Honig und reifen Früchten wie Äpfel, Birnen und auch Stachelbeeren geprägt ist, gleichzeitig aber auch Noten von Vanille, Rosinen, Rum und Eichenholz erkennen lässt. Was den Geschmack betrifft, kommt es auf der Zunge zu einer attraktiven malzigen Süße, die von Vanille und Sherry begleitet wird und auch Noten von Milchschokolade, Honig und Sirup sowie fruchtige Nuancen von Weintrauben und Sultaninen aufweist. Der lang anhaltende Abgang ist trocken, frisch und von einem Hauch von Eichenholz umgeben.

Bushmills Three Woods 16 Jahre Whiskey

Beim Bushmills Three Woods handelt es sich um einen ganz besonderen Whiskey der Bushmills Brennerei, welcher in den drei verschiedenen Fassarten Bourbonfässer, Sherryfässer und Portweinfässer gelagert und gereift wird. Diese drei verschiedenen Fässer bringen dem Whiskey auch seinen Namen Three Woods. Der äußerst seltene Single Malt Whiskey bietet einen Alkoholgehalt in Höhe von 40 % vol.

Er begeistert mit einem erstaunlich tiefen Aroma jede Nase und verteilt dabei angenehme und süße Noten von Vanille, Marzipan, Eichenholz und Zitrusfrüchte, während gleichzeitig auch Nuancen von Grießbrei, Rohrzucker, Birnen, Rosinen, Pfirsichen und Mandarinen deutlich werden. Der weiche und cremige Geschmack wird bestimmt Marzipan, Vanille, Honig sowie von karamellisierten Früchten, gerösteten Nüssen, Mandarinenschalen, Kirschwasser, Schokolade und Eichenholz. Das Eichenholz würzt auch den Abgang, der lang anhält und auch Noten von Portwein und dunkler Schokolade mit sich bringt.

Bushmills Madeira Finish 21 Jahre Whiskey

Beim 21 Jahre alten Bushmills Madeira Finish Whiskey trifft man auf einen Whiskey, der aus nicht rauchigem Malz produziert und in Oloroso Sherryfässern, Bourbonfässern und alten Madeirafässser gereift wurde. Der Single Malt Whiskey bietet dabei einen Alkoholgehalt in Höhe von 40 % vol.

Was das Aroma betrifft, bietet der Whiskey der Nase volle und süße Nuancen, bei denen jederzeit Noten von Orangen, Birnen, Pflaumen, Pfirsischen, Weintrauben und Rosinen sowie Gewürze, Nelken, Vanille und das Holz zu erkennen sind. Der elegante Geschmack bietet die Süße von Malz, Toffee und Vanille sowie Noten von Rosinen, Gewürzen, Orangen, Mandarinen und Eichenholz, welches sich neben Rosinen auch im lang anhaltenden Abgang bemerkbar macht.

Bushmills Black Bush Whiskey

Der Bushmills Black Bush Whiskey ist ein Blendes Whiskey der Bushmills Brennerei, der mit 75 Prozent einen sehr hohen Anteil des Malt Whiskeys vorweisen kann. Der dunkle und mit seinem Volumen begeisternde Whiskey stammt aus ebenso dunklen Olorosao Sherryfässern sowie aus Bourbon Barrels und bietet einen Alkoholgehalt in Höhe von 40 % vol.

Das Aroma verführt die Nase mit malzigen und fruchtigen sowie mlden Noten, bei denen sich Nuancen von Sherry, Vanille, Knäckebrot und Apfelschalen hinzugesellen. Der Geschmack erweist sich als süß, vollmundig und nussig und süß und bietet hervorragende Noten von Sherry, Malz, Vanille, Getreide und Mandeln. Der malzige und dezent bittere Abgang rundet das tolle Erlebnis dieses Whiskeys hervorragend ab.

Die Herstellung des Bushmills Whiskeys

Weg von der traditionellen mit Torf funktionierenden Herstellung von Whiskey geht die irische Produktion andere Wege und erzeugt einen eigenen Stil, der einen unauffälligen, geschmeidigen, leichten und fruchtigen Whiskey zur Folge hat. Die Bushmills Brennerei arbeitet als ihr eigenes großes Geheimnis mit der Triple Pot Destillation, also mit einer dreifachen Destillation, die einen klaren, leichten und sanften Whiskey erzeugt.

Neben dem optimalen Malz verwendet die Bushmills Brennerei sauberes und gesundes Wasser aus der eigenen Quelle St. Columb’s Rill. Beides kommt zum Beginn der Produktion in die große Mash Tun der Bushmills Destillerie, die aus Edelstahl ist und die ganze Woche im Einsatz ist. Auch die für die Fermentation verwendeten Washbacks der Brennerei bestehen aus Edelstahl und nicht aus Holz, was bei den traditionellen Behältern der Fall ist. Durch den Edelstahl wird gewährleistet, dass das Kohlendioxid nach draußen geleitet werden kann. Für die typische dreifache Destillation verwendet die Bushmills Brennerei zehn Pot Stills und sechs Spirit Safes. Die Whiskys werden in mehreren Lagerhallen gereift, wobei es zu unterschiedlichen Angaben zur Anzahl zwischen zehn und zwölf Stück kommt. Zudem stehen für die Zeit nach der Reifung insgesamt drei Abfüllanlagen zur Verfügung.

Ein kurzes Porträt der Bushmills Destillerie

Die Bushmills Brennerei befindet sich im nordirischen County Antrim. Sie gilt nicht nur als die zweitgrößte, sondern auch als die berühmteste irische Brennerei. Gegründet wurde die Old Bushmills Distillery im Jahr 1784 durch Hugh Anderson, wobei an Ort und Stelle wohl schon viel länger Whiskey hergestellt wurde. Die traditionelle Herstellung beschränkte sich immer schon auf die gemälzte Gerste und dieser Tradition ist die Brennerei immer treu geblieben, auch als nach einem großen Feuer im Jahr 1885 ein absoluter Neuanfang notwendig wurde. Der Erfolg gab der Brennerei immer Recht. Während es zu den Hochzeiten des irischen Whiskeys insgesamt 37 Brennereien gab, zählt Bushmill heute zu den letzten drei übrig gebliebenen Brennereien.

Die Bushmills Destillerie wurde wie alle irischen Brennereien im Jahr 1972 von der Irish Distillers Company kontrolliert. Das Unternehmen wurde im Jahr 1988 von der französischen Gruppe Pernod Ricard übernommen und im Jahr 2005 an Diageo verkauft. Danach wurde der Erfolg der Brennerei weiter gesteigert und brauchte sich nie hinter den schottischen Whiskys verstecken. Trotz des großen Erfolges verkaufte Diageo die Brennerei an den Mexikaner Jose Cuervo, der eine berühmte Tequila-Marke besaß und als absoluter Spirituosen-Gigant zählt. Durch den Deal kam Diageo an den Besitz der Tequila-Marke, während Jose Cuervo den irischen Whiskey übernahm. Im Jahr 2019 nutzte Jose Cuervo die erteilte Erlaubnis, um die Bushmills Destillerie im Zuge der steigenden Nachfrage und Beliebtheit zu vergrößern. Dabei ging es speziell um den Bau neuer Gebäude, um die Brennerei um eine Mash Tun, um acht Wash Backs und um zehn Kupfer Pot Stills zu erweitern, sowie um den Bau einer Vielzahl von neuen Lagerhäusern.

Lohnt sich der Blick auf Bushmills?

Wenn du auf irischen Whiskey stehst, kommst du an Bushmills kaum vorbei. Das Angebot ist breit, die Qualität durchweg gut. Es ist kein Whiskey, der laut schreit. Aber einer, der bleibt. Für Einsteiger wie für erfahrene Trinker.

Was mir gefällt, ist diese gewisse Ruhe in den Produkten. Keine grellen Etiketten, keine lauten Kampagnen. Einfach Whiskey. Gut gemacht, gut gereift, gut trinkbar. Und genau das suche ich: kein Spektakel, sondern Verlässlichkeit im Glas.

Ich für meinen Teil habe in Bushmills einen verlässlichen Begleiter gefunden. Für lange Abende, für ruhige Gespräche, für besondere Momente. Und manchmal reicht das vollkommen aus.