Eine persönliche Reise mit dem Glenfiddich 21 Jahre
Whisky ist eine meiner großen Leidenschaften, und wenn man sich intensiv mit ihm beschäftigt, begegnet man unweigerlich einer Marke: Glenfiddich. Unter den vielen Abfüllungen dieser Brennerei gibt es eine, die mich besonders fasziniert hat – den Glenfiddich 21 Jahre. Dieser Whisky ist nicht einfach nur ein weiteres Produkt aus dem Hause Glenfiddich, sondern eine außergewöhnliche Kombination aus Tradition und Experimentierfreude. Das Besondere an ihm? Er reift zunächst in traditionellen Eichenfässern und erhält dann ein Finish in karibischen Rumfässern. Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, als ich ihn zum ersten Mal probierte. Schon beim Einschenken hatte ich das Gefühl, dass mich hier etwas Besonderes erwartet.
Ein Blick in die Geschichte: Warum dieser Whisky etwas Einzigartiges ist
21 Jahre ist dieser Single Malt Whisky alt und trägt einen ganz berühmten Namen – der Glenfiddich 21 Jahre Whisky. Früher kannte man diesen Single Malt Whisky unter dem Namen Glenfiddich 21 Jahre Havana Reserve. Allerdings war die ebenfalls sehr bekannte Rum-Marke Havana Club nicht einverstanden mit dieser Namensähnlichkeit.
Damit ein teurer Rechtsstreit vermieden wurde, taufte man in der Destillerie Glenfiddich den Whisky kurzerhand um, wobei der Whisky zwischenzeitlich auch den Namen Glenfiddich 21 Caribbean Rum trug. Heute ist der Beiname Reserva Rum Cask Finish berühmt. Die Rechtfertigung für diesen Beinamen erhält der Glenfiddich 21 Jahre Whisky durch sein vier Monate dauerndes Finish in kubanischen Rum-Fässern.
Die 20 Jahre und acht Monate zuvor lagert der Whisky in Ex-Bourbon-Fässern und erhält darin einen großen Teil seiner Reifung. Beide Fassvarianten – die kubanischen Rum-Fässer und auch die Ex-Bourbon-Fässer sind dabei aus amerikanischer Eiche hergestellt. Die Ex-Bourbon-Fässer wurden dabei nur einmal – wie es das Gesetz in den USA vorsieht – befüllt. Die Rum-Fässer indes wurden schon mehrfach genutzt und sind daher sehr gut mit Zuckerrohrmelasse vollgesaugt, was das typische Rum-Aroma in den 21 Jahre alten Glenfiddich bringt.
Der Glenfiddich 21 Jahre Whisky verdankt daher seinen süßen Geschmack nicht der Zugabe von Zucker und anderen Zusatzstoffen, was beim schottischen Whisky auch gar nicht erlaubt ist.
Glenfiddich gehört zu den bekanntesten schottischen Whisky-Destillerien. Das Unternehmen wurde 1887 von William Grant gegründet und ist bis heute im Besitz der Familie. Gerade in einer Zeit, in der viele Traditionsmarken von großen Konzernen aufgekauft werden, ist das eine Seltenheit.
Die Philosophie von Glenfiddich ist immer eine Mischung aus Bewahren und Experimentieren gewesen. Viele kennen den klassischen 12-Jährigen, den man fast in jeder Bar der Welt findet. Doch mit der 21-jährigen Abfüllung haben sie eine neue Richtung eingeschlagen. Die Idee, einen Single Malt in ehemaligen karibischen Rumfässern nachreifen zu lassen, war ein mutiger Schritt. Es gibt kaum andere schottische Whiskys, die diesen Weg gehen.
Der erste Eindruck: Ein Whisky, der sofort neugierig macht
Ich bin kein Freund davon, Whisky einfach nur nach Schema zu verkosten. Klar, Farbe, Aroma, Geschmack – all das ist wichtig. Aber was wirklich zählt, ist das Gesamterlebnis. Und das beginnt schon beim Einschenken. Der Glenfiddich 21 Jahre schimmert in einem warmen, tiefen Goldton, der fast schon bernsteinfarben wirkt. Ich habe die Angewohnheit, meinen Whisky erst einmal ein paar Minuten im Glas ruhen zu lassen. In dieser Zeit kann sich das Aroma entfalten, und genau das ist hier besonders spannend.
Das Erste, was mir auffiel, war die ungewohnte Süße. Viele lang gereifte Whiskys haben eine gewisse Tiefe, aber dieser hier hatte zusätzlich eine fruchtige Note, die ich so nicht erwartet hatte. Beim ersten vorsichtigen Schnuppern kamen mir Bilder von Vanille, getrockneten Früchten und sogar einer Spur von Banane in den Sinn. Das Ganze wurde von einem Hauch Eiche und einer leichten Würze untermalt. Die karibischen Einflüsse waren also schon im Duft klar zu erkennen.
Geschmack, Duft und Abgang
Der Single Malt Whisky Glenfiddich 21 Jahre hat eine kräftige Bernsteinfarbe und einen anfangs sanften und sehr schnell würzigen Geschmack. Eiche, Leder und Limonen und auch Ingwer sind die Aromen, die am Anfang wahrgenommen werden. Das Aroma wird dabei als süß und fruchtig bezeichnet und hat einen Geschmack nach Karamell. Der Abgang des Glenfiddich 21 Jahre Whisky ist lang und warm, würzig und etwas trocken. Wer den Glenfiddich 21 Jahre Whisky genießt, der wird sehr schnell herausfinden, dass es sich hier nicht nur um einen guten und älteren Whisky handelt, sondern auch um einen guten Ersatz für einen kräftigen Schluck Rum.
Vom Geruch werden Sie auch begeistert sein. Schon beim Öffnen der Flasche und dem Einschenken eines Glases schlägt einem ein weicher Duft entgegen nach Heidegräsern und Honig. Der Duft von diesem 21 Jahre alten Whisky hat eine ausgeprägte florale Note. Nach dem ersten Schluck ist die Wahrnehmung dann der Duft nach süßen Früchten, vergleichbar mit Aprikosenmarmelade, aber auch Quittengelee und nach kandierten Orangen und getrockneter Mango.
Der Geschmack: Ein Wechselspiel zwischen Schottland und der Karibik
Der erste Schluck bestätigte meine Erwartungen – und übertraf sie gleichzeitig. Zunächst fühlte sich der Whisky weich und fast cremig an, aber dann passierte etwas Spannendes: Eine plötzliche, trockene Würze setzte ein. Das war der Moment, in dem mir klar wurde, dass hier mehr passiert als bei einem normalen 21-jährigen Scotch.
Zuerst spürt man eine angenehme Süße mit Noten von Toffee und Vanille. Dann, fast übergangslos, kommen Zimt, Ingwer und eine Prise schwarzer Pfeffer ins Spiel. Das Finish in den Rumfässern bringt eine subtile Exotik mit sich, die sich vor allem in fruchtigen Anklängen von Limette und Mango zeigt. Diese Kombination aus traditionellen schottischen Whisky-Noten und karibischer Leichtigkeit macht den Glenfiddich 21 Jahre zu etwas Einzigartigem.
Der Abgang: Lang, warm und voller Charakter
Was mir an diesem Whisky besonders gefallen hat, war der Nachhall. Ein guter Whisky bleibt nach dem letzten Schluck noch eine ganze Weile im Mund präsent. Beim Glenfiddich 21 Jahre dauert dieser Moment besonders lange an. Die wärmenden Gewürze mischen sich mit einer feinen Süße, und es bleibt eine trockene, fast schon elegante Eichennote zurück. Besonders spannend fand ich den leichten Hauch von Rauch, der sich ganz zum Schluss zeigte. Das ist zwar kein rauchiger Whisky im klassischen Sinn, aber diese kleine Nuance gibt ihm noch einmal eine zusätzliche Tiefe.
Flasche und Etikett
Abgefüllt ist der Glenfiddich 21 Jahre Whisky in eine schmale Flasche aus Weißglas, die über einen breiteren Standfuß verfügt. Im unteren Bereich ist die Flasche daher ein bisschen breiter. Gefüllt ist die Flasche bis zum Anfang des Flaschenhalses, der schmal nach oben zuläuft. Der Flaschenhals wird von einem roten Etikett geziert. Auf die Flasche gedruckt ist groß die Zahl 21 und das Logo der Destillerie, ein Hirsch. Das Etikett ist am Bauch durchsichtig und in Richtung Flaschenboden weiß und mit goldener Schrift verziert. Verpackt ist die Flasche in eine exklusiv gestaltete rote Box.
Meine persönliche Meinung: Für wen ist dieser Whisky geeignet?
Jeder Whisky-Liebhaber hat seine eigenen Vorlieben. Manche schwören auf torfige Islay-Whiskys, andere bevorzugen die leichten und floralen Varianten aus der Speyside. Der Glenfiddich 21 Jahre fällt in keine dieser Kategorien, und genau das macht ihn so spannend. Er ist für alle, die neugierig auf neue Aromen sind und sich nicht scheuen, Whisky auf eine ungewöhnliche Weise zu erleben.
Ich würde diesen Whisky nicht als Einstiegswhisky empfehlen. Dafür ist er zu komplex und zu vielschichtig. Aber für erfahrene Genießer, die eine neue Facette entdecken wollen, ist er eine großartige Wahl. Besonders spannend finde ich ihn als Alternative für diejenigen, die sonst gern Rum trinken, aber sich langsam in die Welt des Whiskys vortasten wollen.
Die beste Art, diesen Whisky zu genießen
Jeder hat seine eigenen Vorlieben, wenn es um das Trinken von Whisky geht. Manche schwören auf ein paar Tropfen Wasser, andere trinken ihn lieber pur. Ich habe ihn auf beide Arten probiert und muss sagen: Er funktioniert in beiden Varianten hervorragend. Ohne Wasser ist er intensiver, mit Wasser öffnen sich einige fruchtige Noten noch deutlicher.
Was man auf keinen Fall tun sollte: Ihn in einem Cocktail verschwenden. Dafür ist er viel zu schade. Auch Eis würde ich vermeiden, da es die feinen Aromen unterdrückt. Am besten genießt man ihn langsam, in einem ruhigen Moment, wenn man wirklich Zeit hat, ihn zu erforschen.
Fazit: Ein Whisky, der in Erinnerung bleibt
Der Glenfiddich 21 Jahre ist für mich ein herausragender Whisky, weil er das Beste aus zwei Welten vereint. Die lange Reifung in traditionellen Eichenfässern gibt ihm Tiefe und Charakter, das Rumfass-Finish bringt eine verspielte, exotische Note hinein. Diese Kombination sorgt dafür, dass jeder Schluck eine kleine Reise ist.
Ich kann diesen Whisky uneingeschränkt empfehlen, wenn man etwas Besonderes sucht. Er ist nicht alltäglich, aber genau das macht ihn so spannend. Ob als Geschenk für einen echten Whisky-Kenner oder als Genuss für sich selbst – dieser 21-Jährige ist ein echtes Erlebnis.
Als Fazit kann gesagt werden, dass es sich beim Glenfiddich 21 Jahre Whisky um einen sehr temperamentvollen Single Malt Whisky aus Schottland handelt aus einer berühmten Destillerie.