Glenfiddich Fire & Cane

Glenfiddich Fire & Cane – Ein Whisky mit Charakter

Beim Glenfiddich Fire & Cane handelt es sich um einen Single Malt Whisky, der schon beim ersten Blick durch seine tolle goldene Farbe überzeugt.
Was das Aroma für die Nase betrifft, sind deutlich Noten von Torf, süßem Toffee und weichem Rauch sowie auch frische und pikante Früchtenoten und eine gewisse Schärfe zu erkennen. Geschmacklich machen sich ebenfalls Rauch und Toffee sowie Eiche bemerkbar und anschließend trifft man auf sanfte Gewürze, grüne Früchte, Marshmallows und Bratapfel. Der Abgang zeichnet sich durch eine anhaltende Länge sowie durch eine rauchige Süße aus.

Der Glenfiddich Fire & Cane ist ein sehr erfolgreiches Ergebnis eines Experiments von Brian Kinsman, der als Malt Master eine neuen Weg bei der Herstellung eingehen wollte und darin mehr als bestätigt wurde. Die Reifung erfolgt zunächst in amerikanischen Bourbonfässern und später in Rumfässern aus Lateinamerika.

Ein erster Blick auf den Glenfiddich Fire & Cane

Glenfiddich Fire & Cane ist ein Whisky, der sich von den üblichen Abfüllungen der Brennerei abhebt. Schon beim ersten Schluck zeigt sich eine Kombination aus Rauch und Süße, die man so nicht unbedingt erwartet. Es ist eine ungewöhnliche Mischung, die neugierig macht.

Die Geschichte hinter dieser besonderen Abfüllung

Glenfiddich hat in den letzten Jahren mit der „Experimental Series“ einige innovative Whiskys auf den Markt gebracht. Fire & Cane ist eine dieser Kreationen. Die Idee dahinter? Getorfter Whisky aus der Speyside wird in ehemaligen Rumfässern nachgereift. Das Ergebnis: eine spannende Balance aus rauchigen Noten und einer karamelligen Süße.

Die Experimentierfreude von Glenfiddich zeigt sich auch in der Namensgebung. „Fire“ steht für den rauchigen Charakter, der durch die Verwendung von getorftem Malz entsteht. „Cane“ verweist auf das Rumfass-Finish, das für süße und fruchtige Nuancen sorgt. Diese Kombination ist in der Welt des Whiskys nicht alltäglich und hebt diese Abfüllung von anderen Glenfiddich-Whiskys ab.

Wie schmeckt Glenfiddich Fire & Cane?

Das Aroma – Ein unerwartetes Zusammenspiel

Schon beim ersten Riechen wird klar: Hier passiert etwas Besonderes. Eine leichte Rauchnote liegt über der Süße von karamellisiertem Zucker und gebackenen Äpfeln. Dahinter verbirgt sich ein Hauch von Vanille und ein wenig Eichenholz. Besonders spannend ist die feine Zitrusnote, die sich dezent im Hintergrund hält und für eine frische Komponente sorgt.

Der Geschmack – Rauch trifft auf Süße

Auf der Zunge entfaltet sich eine interessante Mischung. Zuerst kommt eine sanfte Süße von braunem Zucker, Karamell und Honig. Doch dann setzt sich die rauchige Komponente durch – jedoch nicht so stark wie bei klassischen Islay-Whiskys. Es ist ein dezenter Rauch, eingebettet in die malzige Basis des Whiskys. Eine feine Würze von Muskat und Zimt sorgt für zusätzliche Komplexität.

Der Abgang – Lang und vielschichtig

Im Abgang bleibt die Kombination aus Rauch und Süße bestehen. Die Rumfasslagerung sorgt für eine angenehme Würze, während sich eine dezente Trockenheit bemerkbar macht. Noten von geröstetem Eichenholz und ein Hauch von Ingwer verleihen dem Finish zusätzliche Tiefe. Wer genau hinschmeckt, kann auch eine leichte Kaffeenote wahrnehmen, die den Genuss abrundet.

Die Herstellung – Was macht ihn so besonders?

Der torfige Glenfiddich – Eine Seltenheit

Glenfiddich ist bekannt für seine milden und fruchtigen Whiskys. Dass hier eine getorfte Variante verwendet wurde, ist ungewöhnlich. Der Torfgehalt ist jedoch moderat, sodass der Rauch nicht zu dominant wird. Dies unterscheidet ihn von den stark rauchigen Islay-Whiskys und macht ihn besonders zugänglich für Genießer, die sonst keine torfigen Whiskys trinken.

Die Nachreifung in Rumfässern

Nach der ersten Reifung in Bourbonfässern erhält der Whisky ein Finish in Fässern, die zuvor karibischen Rum enthielten. Das sorgt für eine zusätzliche Süße und eine leichte exotische Würze, die sich hervorragend mit der rauchigen Note verbindet. Die verwendeten Rumfässer stammen aus Mittelamerika und der Karibik, was dem Whisky eine besonders vielschichtige Aromatik verleiht.

Wer sollte Glenfiddich Fire & Cane probieren?

Einsteiger in die Welt des Rauchigen

Wer sich an rauchige Whiskys herantasten möchte, aber nicht gleich mit einer Islay-Bombe starten will, ist hier genau richtig. Die Rauchnote ist präsent, aber nicht überwältigend. Durch die Süße des Rumfass-Finishs bleibt der Whisky angenehm weich und zugänglich.

Liebhaber von süßen und würzigen Whiskys

Durch das Rumfass-Finish bringt dieser Whisky eine angenehme Süße mit, die sich gut mit würzigen und leicht rauchigen Noten verbindet. Wer also schon Erfahrung mit Sherry- oder Portwein-gereiften Whiskys hat, wird hier eine spannende Alternative finden. Besonders Fans von Balvenie Caribbean Cask oder Aberlour A’bunadh könnten diesen Whisky interessant finden.

So genießt man Glenfiddich Fire & Cane am besten

Pur oder mit Wasser?

Am besten entfaltet sich dieser Whisky pur oder mit ein paar Tropfen Wasser. Durch die leichte Verdünnung öffnen sich die Aromen noch mehr und die Süße wird deutlicher wahrnehmbar. Wer mutig ist, kann ihn auch leicht gekühlt probieren – das betont die fruchtigen Noten.

Passt Glenfiddich Fire & Cane in einen Cocktail?

Ja, durchaus! Besonders in einem Old Fashioned oder einem Manhattan macht er eine gute Figur. Die rauchige Note bringt eine zusätzliche Tiefe, während die Süße für Ausgewogenheit sorgt. Auch ein klassischer Whisky Sour mit diesem Whisky ist eine interessante Variante, die das Zusammenspiel von Rauch und Süße hervorhebt.

Food Pairing – Welche Speisen passen zu Glenfiddich Fire & Cane?

Dunkle Schokolade und Karamell-Desserts

Die Süße und Würze des Whiskys harmoniert hervorragend mit dunkler Schokolade oder Desserts mit Karamell. Ein Schokoladenfondant oder eine Crème brûlée sind perfekte Begleiter.

Geräucherter Käse und würzige Fleischgerichte

Durch die rauchigen Noten passt der Whisky auch zu herzhaften Speisen. Ein gereifter Cheddar oder ein geräucherter Gouda verstärken die Aromen. Wer es deftiger mag, kann ihn auch zu BBQ-Gerichten oder würzigem Rindfleisch genießen.

Die Herstellung des Glenfiddich Whiskys

Für die Herstellung des Whiskys werden ausschließlich beste Zutaten verwendet. Das Wasser bezieht die Glenfiddish Brennerei aus dem in der Nähe liegenden Fluss Robbie Dubh. Nachdem Glenfiddish das Maischen damals als eine der ersten Brennereien selber vorgenommen hat, sorgte die immer weiter ansteigende Kapazität dafür, dass das Malz von der Brennerei Balvenia aus der Nachbarschaft bezogen wird. Diese Destillerie gehört wie die Glenfiddish Destillerie auch zum Familienunternehmen William Grant & Sons. Das für die Herstellung des Whiskys verwendete Malz ist übrigens in keiner Weise rauchig.

Die Brennerei ist extrem gut ausgestattet, was die verschiedenen benötigten Einrichtungen betrifft, was für die sehr große Kapazität auch sehr wichtig ist. So gibt es 24 Washbacks aus Douglasie und drei Mash Tuns sowie sogar eine eigene Abfüllanlage, was bei den Destillerien eher eine Seltenheit darstellt. Zudem trifft man auf 30 Stills, die sich in zehn Wash Stills und zwanzig Spirit Stills aufteilen.

Die anschließende Reifung erfolgt in insgesamt 43 Lagerhäusern, wo an die 800.000 Fässer untergebracht werden können. Die Reifung wird dabei kombiniert durch die Lagerung in unterschiedlichen Fässern, zu denen karibische Rum-Fässer ebenso gehören wie amerikanische Bourbonfässer oder spanische Sherry Butts aus Jerez.

Die Glenfiddich Brennerei im Porträt

Die Brennerei Glenfiddich wird häufig als The Giant bezeichnet, weil sie durch eine Produktionskapazität von bis zu 10 Millionen Litern im Jahr beeindrucken kann. Die Gründung geht auf die Jahre 1886 und 1887 zurück, als William Grant die Brennerei mit einem Anfangskapital von gerade einmal 120 Pfund erbaute und mit der Herstellung von Whisky begann.

Die Destillerie befindet sich in den Hügeln der Speyside, welche am Rande des als Whisky-Stadt bekannten Ortes Dufftown liegen. Noch heute erfolgt die Verwaltung der Destillerie durch das Familienunternehmen William Grant & Sons. Die Brennerei gehörte zu nur sechs dieser Betriebe, die während der Prohibition nicht schlossen und somit bei ihrem Ende sofort auf Hochtouren lief.

Dadurch konnte die große Nachfrage nach Whisky problemlos gestillt werden, was gleichzeitig natürlich auch zum großen Erfolg des Unternehmens wurde. Ein wahrer Marketing-Sieg wurde die im Jahr 1963 entwickelte und bis heute als Ikone geltende dreiseitige Whiskyflasche des Unternehmens, wodurch sich der gute Tropfen nicht nur geschmacklich von anderen abheben konnte. Neben dem meistverkauften Single Malt Scotch Whisky der Welt gibt es verschiedene Nachreifungen oder auch Cask-Strength-Editions sowie unterschiedliche Altersabfüllungen.

Fazit – Ein Whisky mit Wiedererkennungswert

Glenfiddich Fire & Cane ist eine gelungene Mischung aus Rauch und Süße. Wer auf der Suche nach einem Whisky ist, der sich von den klassischen Glenfiddich-Abfüllungen abhebt, sollte ihn unbedingt probieren.

Die Kombination aus torfigen Noten und Rumfass-Finish macht ihn zu einem außergewöhnlichen Vertreter seiner Art. Er eignet sich sowohl für Whisky-Neulinge als auch für erfahrene Genießer, die ihren Horizont erweitern möchten. Ein spannender Dram mit vielen Facetten!