Highland Park Dragon Legend Whisky

Highland Park Dragon Legend Whisky – Ein ehrlicher Blick aus meiner Perspektive

Der Highland Park Dragon Legend Single Malt Scotch Whisky ist eine Hommage an die nordische Mythologie. Dort besiegte der nordische Krieger Sigurd einen Drachen und kam dadurch an magische Kräfte. Diese Kraft sowohl des Drachen als auch des Kriegers verkörpert der Highland Park Dragon Legend Whisky unter anderem durch seinen sehr rauchigen und intensiven Charakter.

Auch die Optik der Flasche selber entführt einen in die Zeit solcher Drachenkämpfe umgeben von Lava und Feuer. Dazu führt unter anderem die mit roten Akzenten besetzte schwarze Flasche, die man ach so interpretieren kann, dass die Kraft des Drachen darin schläft, bis das Öffnen der Flasche sie zum Leben erweckt.

Meine erste Begegnung mit dem Highland Park Dragon Legend

Der Name Highland Park Dragon Legend Whisky fiel mir zum ersten Mal in einem kleinen Fachgeschäft auf, das ich eigentlich nur betreten hatte, weil ich auf der Suche nach einem Geschenk war. Keine große Mission – einfach ein guter Tropfen für einen Freund, der auf torfige Whiskys steht. Doch als ich die Flasche in der Hand hielt, hat mich irgendwas daran nicht mehr losgelassen. Vielleicht war’s das dunkle Design, vielleicht auch die Geschichte hinter dem Namen. Ich nahm ihn schließlich mit – nicht als Geschenk, sondern für mich selbst.

Warum gerade dieser Whisky meine Aufmerksamkeit bekommen hat

Ich habe schon viele Whiskys probiert, von den Highlands bis zur Speyside. Aber bei Highland Park war ich vorsichtig. Die Marke hat ihre Fans, klar, aber es gibt auch viele, die ihre Meinung schnell wechseln – je nachdem, ob gerade ein besonders limitierter Batch draußen ist oder nicht. Beim Dragon Legend hatte ich keine Erwartungen. Das hat die Erfahrung umso spannender gemacht.

Was man über die Brennerei wissen sollte – kurz und knapp

Die Highland Park Distillery liegt ziemlich weit oben auf der Landkarte – auf den Orkney-Inseln. Kein Ort, den man mal eben so besucht. Die Brennerei gibt es seit Ende des 18. Jahrhunderts, und sie hat sich über die Jahre einen gewissen Ruf erarbeitet: nicht unbedingt für die lautesten Releases, sondern eher für eine gewisse Eigenständigkeit.

Beim Dragon Legend arbeitet man mit stark getorfter Gerste. Was dabei herauskommt, ist ein Whisky, der sich deutlich von anderen Highland-Park-Abfüllungen unterscheidet. Anders als viele ihrer klassischen Varianten, die eher dezent rauchig sind, geht dieser hier klar in die andere Richtung.

Farbe und Nase – der erste Eindruck zählt

Im Glas wirkt der Whisky dunkler, als ich erwartet hatte. Ein kräftiges Gold, fast schon rötlich – was natürlich vom Sherryfass kommt. Schon beim ersten Riechen wird klar: Hier hat jemand keine halben Sachen gemacht. Rauch ist da, aber nicht alles überdeckend. Ich rieche etwas, das mich an geröstete Nüsse erinnert. Dazu Vanille, vielleicht sogar eine Spur Orangenschale. Kein aggressiver Alkohol, eher ein ruhiger, dichter Geruch, der sich gut entwickelt, wenn man dem Glas ein paar Minuten Zeit gibt.

Wie er schmeckt – direkt, ohne Umwege

Ich nehme den ersten Schluck ohne viel Nachdenken. Der Rauch ist sofort da – direkt, ohne zu zögern. Aber was mich überrascht: Der Geschmack ist nicht einseitig. Klar, Torf und Rauch stehen im Vordergrund, aber da ist auch eine Süße, die mich an dunklen Honig erinnert. Es folgen würzige Noten, etwas Zimt, vielleicht auch ein Hauch Lakritz. Die Textur ist cremiger als erwartet. Kein Wasser nötig – so wie er ist, passt er.

Der Alkohol (43,1 %) ist gut eingebunden. Kein Kratzen, kein Stechen. Er ist präsent, aber lässt dem Rest genug Raum.

Der Abgang – was bleibt hängen?

Nach dem Schlucken bleibt eine trockene Wärme zurück. Der Rauch klingt nicht sofort ab, sondern bleibt noch eine Weile auf der Zunge. Dazu kommt ein Anflug von bitterer Schokolade. Kein langes Echo, aber auch kein schneller Abschied. Genau richtig für jemanden, der einen klaren, ehrlichen Abgang mag.

Für wen ist dieser Whisky gedacht?

Ich glaube, der Dragon Legend ist kein Whisky, der jedem schmeckt. Wer rauchige Tropfen wie Laphroaig oder Ardbeg kennt und liebt, wird hier auf seine Kosten kommen. Wer dagegen bisher nur fruchtige Speyside-Malts probiert hat, wird vielleicht erstmal schlucken müssen – im wahrsten Sinne des Wortes. Er ist direkt, markant und nimmt keine Rücksicht auf Empfindlichkeiten.

Für mich ist er ein perfekter Whisky für späte Abende. Kein Partygetränk, sondern eher etwas, das man sich bewusst einschenkt. Mit einem Stück dunkler Schokolade oder einfach pur, am besten ohne Ablenkung.

Preis-Leistungs-Verhältnis – lohnt sich der Kauf?

Ich habe damals rund 48 € bezahlt. Wenn ich heute danach suche, sehe ich Preise zwischen 44 und knapp 56 Euro. Für einen Whisky, der mit Sherryfässern und ordentlich Torf daherkommt, ist das mehr als in Ordnung. Klar – es gibt günstigere Alternativen, aber kaum welche mit dieser spezifischen Kombination. Für mich persönlich stimmt das Verhältnis.

Wie oft ich zu ihm greife

In meinem Regal steht der Dragon Legend nicht ganz vorne, aber er ist da, und zwar für bestimmte Anlässe. Wenn der Abend ruhig beginnt, aber man das Bedürfnis hat, sich etwas Ehrliches einzuschenken, dann ist er mein Kandidat. Ich greife nicht wöchentlich zu ihm, aber regelmäßig genug, um zu wissen: Ich werde mir wieder eine Flasche holen, sobald diese leer ist.

Vergleich mit anderen Whiskys

Wenn ich den Dragon Legend mit anderen vertorfte Whiskys vergleiche, denke ich sofort an Talisker 10 oder Bowmore 15 Darkest. Aber anders als beim Bowmore wirkt der Dragon Legend nicht so rundgelutscht. Er bleibt ein bisschen kantiger. Und das macht ihn für mich interessanter. Talisker ist salziger, klarer im Charakter. Der Dragon Legend dagegen ist wärmer, dichter, beinahe schon rustikal.

Welche Speisen dazu passen

Ich hab’ ausprobiert, was man dazu essen kann. Gereifter Cheddar funktioniert super. Auch dunkle Schokolade (mindestens 70%) passt gut dazu. Und ein Tipp: Probier ihn mal zu gegrilltem Fleisch. Kein großer Braten, eher was Kleines vom Grill. Der Rauch im Whisky und der vom Fleisch ergänzen sich richtig gut.

Aroma und Geschmack des Highland Park Dragon Legend Whiskys

Seinen bezaubernden Charakter erhält dieser Drachen unter den Single Malt Whiskys unter anderem durch seine Lagerung und Reifung in hochwertigen Sherryfässern, die aus amerikanischer und auch europäischer Eiche bestehen. Er bietet einen angenehmen Alkoholgehalt in Höhe von 43,1 %.

Der Geruchssinn wird schon beim Öffnen der Flasche beziehungsweise beim Einschenken des Whiskys beglückt mit angenehmen Noten von würziger und gerösteter Eiche, Vanille, Toffee, Honig, Zitronenschale, Schokolade sowie mit einem Hauch von Rauch und Gewürzen.

Im Geschmack präsentiert sich der Whisky mit dem Feuer und der Kraft des Drachens. Er bietet der Zunge volle und kräftige Noten von Rauch, Torf und Erde, während der Gaumen zusätzlich von süßen Nuancen von Vanille, Karamell, Malz und Toffee verwöhnt wird. Zudem trifft man auf einen Hauch von Heidekraut, Nelken und Eichenholz.

Der mittellang anhaltende Abgang präsentiert ein angenehm warmes und rauchiges Finish, das vor allem durch Noten von Malz, frischem Holz, Milchschokolade, Zitronen, Nüssen und auch Gewürzen, Sandelholz und Röstaromen bestimmt wird.

Die Herstellung des Whiskys

Für die Produktion wird reinstes Wasser von der Cattie Maggies Quelle verwendet, welche sich in direkter Nachbarschaft befindet. Das verwendete Malz stammt aus dem Hobbister Moor. Was die Brennblasen betrifft, arbeitet die Destillerie mit zwei Wash Stills und zwei Spirit Stills. Die insgesamt 26 Lagerhäuser beherbergen den Whisky, der dort in spanischen Oloroso Sherryfässern reift.

Kurzporträt der Brennerei

Die Highland Park Brennerei auf der schottischen Insel Orkney gehört zu den nördlichsten und ältesten Brennereien in Schottland und wurde im Jahr 1798 gegründet, wobei es erst im Jahr 1826 zur ersten offiziellen Lizenz kam. Die Brennerei ging über die Jahrzehnte hinweg durch viele verschiedene Besitzerhände und gehört seit dem Jahr 1999 zur Edrington Group.

Meine Meinung nach einem Jahr

Ein Jahr ist vergangen, seit ich die erste Flasche geöffnet habe. Ich habe in der Zeit viele andere probiert, auch teurere. Manche komplexer, manche eleganter (und ja, ich meine damit nicht das verbotene Wort). Aber wenn ich ehrlich bin: Kaum einer hat sich so eingeprägt wie dieser hier. Vielleicht liegt es an der klaren Aussage, die er macht. Er versucht nicht, jedem zu gefallen. Und das rechne ich ihm hoch an.

Fazit ohne Schnörkel

Der Highland Park Dragon Legend Whisky ist kein Weichspüler. Er kommt direkt zur Sache. Wer sich darauf einlässt, bekommt einen rauchigen, würzigen Whisky mit Tiefgang. Kein Showstar, sondern ein Charakterkopf. Und genau das macht ihn für mich zu einem stimmigen, ehrlichen Begleiter für ruhige Stunden.