Lagavulin 8 Jahre Whisky – Eine tiefgehende Analyse
Ein Klassiker mit Charakter
Es gibt Whiskys, die vergisst man sofort wieder – und es gibt solche, die einen nicht mehr loslassen. Der Lagavulin 8 Jahre gehört definitiv zur zweiten Sorte. Sobald man das Glas an die Nase führt, spürt man, dass dieser Whisky kein weichgespültes Massenprodukt ist. Kraftvoll, rauchig und direkt – er kommt ohne Schnörkel aus, aber genau das macht ihn besonders. Ursprünglich als limitierte Sonderedition für das 200. Jubiläum der Brennerei gedacht, war er so beliebt, dass er ins Standardsortiment aufgenommen wurde. Und das zu Recht!
Herkunft und Geschichte
Lagavulin gehört zu den großen Namen der Whisky-Welt. Gelegen auf der schottischen Insel Islay, einer Region, die für ihre rauchigen Whiskys berühmt ist, blickt die Brennerei auf eine lange Tradition zurück. Seit 1816 wird hier legal Whisky gebrannt, doch wie bei vielen alten Destillerien gehen die Wurzeln vermutlich viel weiter zurück.
Die Bedeutung von Islay
Wer Islay-Whisky mag, weiß: Diese Tropfen sind nichts für schwache Nerven. Die Insel ist geprägt von Torfmooren, wilden Winden und einer salzigen Meeresluft – genau diese Elemente spiegeln sich in den Whiskys wider. Lagavulin hebt sich von den anderen Islay-Brennereien durch seinen besonders tiefen, öligen Rauch und eine charakteristische Würzigkeit ab. Auch der 8-jährige zeigt diese DNA, allerdings mit einer jugendlichen Frische.
Herstellung und Reifung
Die Reifung erfolgt in amerikanischen Eichenfässern, die zuvor Bourbon enthielten. Dadurch nimmt der Whisky Vanille- und Karamellnoten auf, die sich mit dem kräftigen Rauch verbinden. Acht Jahre mögen für einen Whisky nicht besonders lange erscheinen, doch genau diese vergleichsweise kurze Reifezeit gibt dem Lagavulin 8 Jahre eine beeindruckende Direktheit. Während ältere Abfüllungen oft weicher und komplexer sind, bleibt dieser Whisky kantig, wild und voller Energie.
Der Einfluss des Torfs
Torf ist das Herzstück eines Islay-Whiskys, und Lagavulin verwendet ihn in großzügigen Mengen. Beim Darren des Malzes wird der Rauch tief in die Gerste eingebrannt – ein Prozess, der maßgeblich für den späteren Geschmack verantwortlich ist. Das Ergebnis? Ein rauchiger, fast medizinischer Duft, der sich durch den gesamten Whisky zieht.
Aroma und Geschmack
In der Nase
Beim ersten Schnuppern steigen kräftige Rauchschwaden in die Nase – als würde man an einem ausgebrannten Lagerfeuer stehen. Doch dahinter lauern spannende Kontraste: Frische Zitrusnoten, grüner Apfel und ein Hauch von weißem Pfeffer.
Die Nase wird sofort von einer Rauchschwade Torf umhüllt. Beim einatmen kommt einem der Gedanke, es fährt eine Dampflock an einem vorbei. Der Geruch ist mineralisch und kohlig.
Einen Gegenpool zu den Rauchschwaden bilden süße Noten. Diese erinnern an Birne, Grießbrei mit dunklem Schokopudding und Mandarinen in Sirup eingetaucht. Dabei schwingt auch eine leicht medizinische Note mit. Der Abgang aus der Nase wird begleitet von würzigem Eichenholz und Borke.
Am Gaumen
Der erste Schluck ist eine Wucht. Torfrauch, Asche und salzige Meeresbrise dominieren zunächst, dann schieben sich süßes Malz, Vanille und eine leichte Würze nach vorn. Wer glaubt, dass ein junger Whisky weniger vielschichtig ist, wird hier eines Besseren belehrt.
Im Mund macht sich ein Gefühl von Trockenheit breit. Würzige und torfige Aromen prägen diesen intensiven Islay-Malt Whisky. Geschmacklich empfindet man im Mund geröstete Haselnüsse, Herrenschokolade und verbranntes Krustenbrot.
Darüber schwebt eine beerige leichte Nuance. In seinem würzig-dunklen Abgang präsentiert sich der Torf stärker als der Rauch. Der erhöhte Alkoholgehalt wird von einer pfeffrigen Schärfe beim Genuss untermalt.
Dabei bleibt noch eine nach Ambulanz schmeckende Note von Verbandsmaterial eine Weile im Mund zurück.
Der Abgang
Lang, rauchig und trocken – dieser Whisky bleibt noch lange präsent. Mit der Zeit schieben sich leichte Honignoten nach vorn, begleitet von etwas geröstetem Getreide. Die pfeffrige Würze hält sich hartnäckig und sorgt für einen kraftvollen Nachklang.
Vergleich mit anderen Abfüllungen
Viele kennen den Lagavulin 16 Jahre, den Klassiker der Brennerei. Aber wie steht der 8-Jährige im Vergleich da?
- Lagavulin 8 Jahre: Direkt, frisch und kompromisslos rauchig. Die Zitrusnoten und die jugendliche Kraft machen ihn zu einem aufregenden Erlebnis.
- Lagavulin 16 Jahre: Weicher, runder, mit Noten von dunkler Schokolade, Trockenfrüchten und Sherry. Perfekt für alle, die es etwas sanfter mögen.
- Lagavulin Distillers Edition: Durch die Nachreifung in Sherryfässern bekommt dieser Whisky eine süßere, fruchtigere Note und eine tiefere Komplexität.
Der 8-Jährige ist die richtige Wahl für alle, die es direkt und ungefiltert mögen – ein Whisky, der nicht lange fackelt, sondern sofort loslegt.
Perfekte Servierweise
Um das Beste aus diesem Whisky herauszuholen, sollte man ihn bewusst genießen. Am besten trinkt man ihn pur, bei Zimmertemperatur. Ein paar Tropfen Wasser können die Aromen weiter öffnen und die rauchigen Noten etwas zähmen – aber das ist Geschmackssache. Auf Eis verliert er viel von seiner Intensität, was schade wäre.
Die Wahl des Glases
Das richtige Glas kann einen großen Unterschied machen. Ein „Glencairn-Glas“ ist ideal, da es die Aromen bündelt und den Duft verstärkt. Wer es entspannter mag, kann auch einen klassischen Tumbler verwenden.
Passt er zu einem bestimmten Anlass?
Dieser Whisky ist nicht unbedingt etwas für Einsteiger, aber für alle, die Rauch, Kraft und Charakter lieben, ist er ein echtes Erlebnis. Egal ob man ihn in ruhiger Runde genießt oder einem Freund eine besondere Abfüllung zeigen will – der Lagavulin 8 Jahre sorgt für Gesprächsstoff.
Whisky und Speisen
Wer Whisky gern mit Essen kombiniert, findet hier einige spannende Möglichkeiten:
- Geräucherter Lachs oder Makrele – die salzigen, rauchigen Aromen harmonieren perfekt.
- Reifer Käse wie Roquefort oder Cheddar – die würzigen Noten unterstreichen den Charakter des Whiskys.
- Dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil – die Bitternoten kontrastieren wunderbar mit dem Rauch.
Lage & Geschichte
Im Jahre 1816 wurde Lagavulin auf Islay von John Johnston gegründet. Wie die meisten Brennereien hat auch diese Brennerei eine wechselvolle Geschichte mit vielen unterschiedlichen Besitzern hinter sich. Das Aushängeschild der Brennerei ist der beliebte 16-jährige Lagavulin.
Lange Zeit war dieser Single Malt die einzige Abfüllung der Destillerie. So wird sicherlich auch der Lagavulin 8 Jahre mit einem höheren Alkoholgehalt von 48 % seine Whisky-Liebhaber finden. Ursprünglich sollte der Malt-Whisky nur zum 200-jährigen Jubiläum als „Limited Edition“ erscheinen.
Mittlerweile hat er sich aufgrund der Nachfrage zu einem festen Bestandteil in der Brennerei entwickelt. Heute zählt dieser 8-jährige Single Malt zu den meistverkauften Islay-Whiskys.
Was steckt in dem 8-jährigen Lagavulin drin
Der Lagavulin zeichnete sich bis in die 1999er-Jahre durch seinen hohen Gehalt an Torf von 50 ppm aus. Mitte der 90er Jahre wurde ihr Torfanteil Stück für Stück auf 35 ppm herabgesenkt. Das ist mehr als Caol Ila und Bowmore (je 25-30 ppm), aber weniger als Ardbeg (55 ppm) und Port Charlotte (40 ppm).
Unmittelbar an der Südküste von Islay wird in den Destilliergebäuden inzwischen 24 Stunden Whisky gebrannt. Bedingt durch die beliebten Abfüllungen kühlen die gedrungenen Brennblasen nie lange ab.
Dieser 8-jährige Malt-Whisky reift nach dem Brennen in Ex-Bourbon –Casks. Sherryfässer werden im Bereich der Reifung nicht erwähnt, was auch die helle Farbe des Whiskys nicht hergibt.
Der Lagavulin 8 Jahre wird kühlgefiltert, gefärbt und setzt so seinen Weg in die Flasche fort. Das ist vom Alkoholgehalt mit 48 % mehr als beim 16-jährigen Malt-Wisky der Destillerie mit nur 43 %. Der Whisky überzeugt mit kraftvollen Torfaromen.
Kurzinformation
• Lagavulin gehört zu den meistverkauften, aromatischsten und reichhaltigsten Single Malt Whiskys der Insel Islay
• Ein gutes Geschenk für Liebhaber torfiger und kraftvoller Whiskys
• Ein überzeugender Geschmack, verkohlt, mit Noten von Minze und dunkler Schokolade
• Am besten genießt man diesen Malt-Whisky in einem traditionellen Tasting-Glas pur oder mit ein paar Tropfen Wasser
• Destilliert auf der rauen Insel Islay
Produktinformation & Technische Details
• Hersteller: The Lagavulin Distillery Port Ellen, Isle of Islay PA427DZ
• Kategorie: Single Malt Scotch
• Zusatzstoffe: Mit Farbstoff
• Netto-Volumen: 700 Milliliter (0,7L)
• Ursprungsland: Schottland
• Bezeichnung: Whisky – Single Malt Scotch
• Süßegrad: Intensiv
• Ausbau: Amerikanische Eiche
• Verkostungsnotiz: Scharf, rauchig, frisch und erdig
• Alkoholgehalt: 48 % Vol.
• Marke: Lagavulin
• Fassreife: 8 Jahre
• Jahrgang: NV
• Format: Flasche
• Hersteller: Lagavulin
• Verschluss: Screw Cap
• Herkunftsregion: Islay
• Besonderheit: Vegetarisch
• Geschmack: Ausgeprägt mit Noten von dunkler Schokolade
• Farbe: Gold schimmernd
• Preis: 54,99 Euro
Produktbeschreibung
Der 8-jährige Lagavulin zählt zu den intensivsten und rauchigsten Whiskys weltweit. Seine umwerfende Süße sowie die Noten von getrockneten Früchten verleihen diesem Malt-Whisky einen noch reichhaltigeren Charakter. Unter den Whisky-Liebhabern ist er auch als „König von Islay“ bekannt.
Einzigartig gelegen auf der schönen Insel Islay, genießt man von der Brennerei aus einen umwerfenden Blick auf das Dunyvaig Castle. Seinen angenehmen duftenden Rauch nach Tee unmittelbar im Bereich der Nase, sowie seine trocknen Aromen mit maritimem Charakter kommen noch deutlicher mit ein paar Tropfen Wasser zur Geltung.
Mit einem leicht öligen Körper beschert der 8-jährige Single Malt dem Gaumen einen fantastisch ausgeprägten Geschmack, der alles übertrifft.
Flaschendesign
Das Design der Flasche aus dem Hause Lagavulin zeigt wenig Neues. Auf dem Flaschenhals befindet sich eine schwarze Kapsel. Frontal erkennbar sind zwei Prägungen und zwei Etiketten. Das obere Label ist oval und Beige mit einem Konterfei des Port Ellen Hafens. Die zweite Prägung beinhaltet: „1816“ und „Islay“. Das untere Etikett in Beige gibt in schwarzen Buchstaben die Angaben zur Brennerei preis.
Fazit
Der Lagavulin 8 Jahre ist ein Whisky mit Ecken und Kanten. Kein weichgespülter Tropfen, sondern ein ehrlicher, intensiver Vertreter seiner Art. Wer kräftige, torfige Whiskys mag, wird an ihm seine Freude haben. Er zeigt, dass ein junger Whisky genauso spannend sein kann wie eine ältere Abfüllung – nur eben auf eine ganz andere Art. Wer den Rauch liebt, sollte ihm eine Chance geben!