Laphroaig Quarter Cask Whisky – Ein Geschmack, der im Gedächtnis bleibt
Laphroaig Quarter Cask Whisky – allein der Name ruft bei Whisky-Kennern eine Menge Assoziationen hervor. Rauch, Torf, salzige Meeresluft und eine kraftvolle, komplexe Aromenvielfalt. Doch was steckt wirklich hinter dieser Abfüllung? Warum schwören einige darauf, während andere sie zu heftig finden? Ich habe mir diesen Whisky in aller Ruhe vorgenommen und möchte meine Eindrücke teilen – ganz ohne Marketing-Geschwafel, sondern so, wie man es einem guten Freund erzählen würde.
Warum Islay-Whiskys etwas Besonderes sind
Wer sich mit Whisky beschäftigt, kommt an Islay nicht vorbei. Diese schottische Insel hat eine jahrhundertealte Tradition in der Whiskyproduktion und ist bekannt für extrem rauchige, torfige Malts. Hier wird Whisky nicht einfach nur hergestellt – er atmet die Umgebung, das raue Klima, die salzige Seeluft. Laphroaig gehört zu den bekanntesten Brennereien auf der Insel und steht wie kaum eine andere Destillerie für intensiven, torfbetonten Whisky.
Gegründet wurde Laphroaig 1815 von Donald und Alexander Johnston. Seitdem hat sich einiges verändert, doch viele alte Traditionen werden noch heute gepflegt. Besonders spannend: Ein Teil der Gerste wird bis heute über offenem Torffeuer gedarrt. Das ist nicht bei jeder Brennerei der Fall, und genau hier beginnt die unverwechselbare Aromatik des Laphroaig Quarter Cask.
Was genau bedeutet „Quarter Cask“?
Der Name „Quarter Cask“ ist mehr als nur eine Bezeichnung – er gibt einen echten Hinweis auf die Reifung dieses Whiskys. Normalerweise reift Whisky in großen Fässern mit etwa 200 Litern Fassungsvermögen oder mehr. Laphroaig hat sich für eine zweite Reifung in kleineren Fässern entschieden, die nur etwa 125 Liter fassen. Das hat einen entscheidenden Effekt: Der Whisky hat mehr Kontakt mit dem Holz, was den Reifeprozess intensiviert und zusätzliche Aromen freisetzt.
Diese Methode ist übrigens keine neue Erfindung. Früher, als Whisky oft in kleineren Mengen transportiert werden musste, waren Quarter Casks Standard. Doch mit der Zeit verschwanden sie fast völlig aus der Whiskyproduktion. Laphroaig hat diese alte Technik wiederbelebt – und das Ergebnis spricht für sich.
Der erste Eindruck – eine Wucht von Aromen
Ich weiß noch genau, wie ich meine erste Flasche Laphroaig Quarter Cask geöffnet habe. Der Korken geht ab, und sofort strömt einem eine Mischung aus Rauch, Jod und Seetang entgegen. Das ist kein Whisky für schwache Nerven. Wer milde, süße Whiskys mag, sollte hier vorsichtig sein. Aber für alle, die es kräftig und charakterstark mögen, ist das hier ein echtes Erlebnis.
In der Nase:
Der erste Eindruck ist intensiv – Rauch, Asche, ein Hauch von medizinischen Noten, fast wie ein Erste-Hilfe-Kasten. Doch dann, mit etwas Geduld, kommen Vanille, Honig und ein Hauch von Eichenholz dazu. Es ist dieser Kontrast zwischen der rohen Kraft des Rauchs und der sanften Süße, der mich sofort fasziniert hat.
Am Gaumen:
Ein Schluck – und da ist er: Der volle, torfige Schlag, der den Mund einnimmt. Doch bevor man sich darauf einstellt, schiebt sich eine überraschende Cremigkeit dazwischen. Ich schmecke Karamell, eine leichte Würze von schwarzem Pfeffer und dann wieder diese maritime Frische. Salzige Noten mischen sich mit süßen Akzenten. Man merkt, wie das kleinere Fass seinen Einfluss zeigt – der Whisky ist intensiv, aber erstaunlich rund.
Der Abgang:
Lang, warm und trocken. Der Rauch bleibt noch lange im Mund, während sich eine leicht ölige Textur ausbreitet. Hier zeigt sich das volle Potenzial der Quarter Cask-Reifung: Die Eichenwürze verstärkt die Intensität, ohne den Whisky unausgewogen wirken zu lassen.
Geruch
Nach dem Entkorken der Flasche zieht ein wahrer Flaschengeist mit seinen intensiv rauchigen Noten durch den Raum. Der Geruch von verbranntem Holz und Grillkohle mischt sich mit torfig-erdigen Noten, welche an einen feuchten Lehmboden erinnern. Auf süßliche Noten von Apfelschalen trifft geröstetes Roggenbrot mit Meersalz.
Weniger ausgeprägt sind die medizinischen Noten als bei dem 10-jährigen Laphroaig. Lediglich eine leicht chemische Note im hinteren Bereich verwöhnt die Nase mit einem Duft von Pflastern. Am Ende ein sehr intensiver und robuster Geruch.
Geschmack
Selbst hier gibt sich der Quarter Cask von Laphroaig keine Blöße. Ganze Kaskaden von Torf und Rauch machen sich im Mund breit. Dieser Malt-Whisky wirkt dunkel, kraftvoll und ebenso lebendig.
Zu kurz kommen aber auch nicht die süßen Noten mit Rosinen und Datteln. Im weiteren Verlauf füllt sich der Mund mit einem Geschmack von Herrenschokolade, geröstetem Espresso, welche die dunkel-würzigen Nuancen harmonisch verkörpern. Am Gaumen kitzelt der Alkohol recht pfeffrig, bevor sich der Quarter Cask mit Zitronenschale und ein wenig Meersalz kurz angebunden verabschiedet.
Noch lange auf der Zunge haftend bleibt der torfige und rauchige Geschmack. Hierbei handelt es sich um einen Qarter Cask-Whisky der sich nicht mit Feinheiten abgibt und gleich geschmacklich zur Sache kommt.
Wild und unbeherrscht qualmt dieser Single Malt Nase und Mund zu. Zugutekommen hier dem jungen Malt-Whisky seine stärkere Abfüllung von 48 %. Auf jeden Fall gehört dieser Single Malt zu einem der besten rauchigen Whiskys weltweit.
Laphroaig Quarter Cask im Vergleich zu anderen Laphroaigs
Laphroaig hat eine ganze Reihe an Whiskys im Sortiment, doch der Quarter Cask hebt sich deutlich ab. Viele kennen den klassischen 10-jährigen Laphroaig, der schon für sich genommen ein kraftvolles Erlebnis ist. Doch der Quarter Cask geht noch einen Schritt weiter. Er ist nicht älter, aber durch die besondere Reifung gewinnt er an Komplexität.
Ein direkter Vergleich:
- Laphroaig 10 Jahre: Klassisch torfig, medizinisch, rauchig, aber etwas kantiger und weniger süß.
- Laphroaig Quarter Cask: Intensiver, cremiger, mit mehr Vanille und Würze – und dennoch mit der vollen Ladung Rauch.
- Laphroaig Lore: Noch komplexer und vielschichtiger, aber auch teurer.
- Laphroaig Triple Wood: Ähnliche Reifung wie der Quarter Cask, jedoch mit einer zusätzlichen Sherryfass-Lagerung, die für mehr Fruchtigkeit sorgt.
Für wen ist der Quarter Cask also die beste Wahl? Wer die typische Laphroaig-Rauchigkeit liebt, aber ein wenig mehr Tiefe und Rundheit möchte, der wird hier fündig. Er ist kräftig, ohne überfordernd zu sein, und bleibt dabei ein echter Islay-Malt.
So genießt man ihn am besten
Natürlich kann man Whisky trinken, wie man möchte. Aber es gibt ein paar Tricks, um das Beste aus dem Quarter Cask herauszuholen:
- Pur genießen: Wer den vollen Charakter erleben will, trinkt ihn ohne Wasser. Die Aromen sind kräftig und unverfälscht.
- Ein paar Tropfen Wasser: Dadurch öffnet sich der Whisky und gibt noch mehr süße, vanillige Noten frei.
- Nicht zu kalt servieren: Zimmertemperatur ist ideal. Zu kalter Whisky verliert viele Aromen.
- Kein Eis! Eiswürfel dämpfen die Aromen – lieber Finger weg, wenn man das volle Geschmackserlebnis will.
Lage & Geschichte
Laphroaig ist eine Destillerie auf Islay, einer schottischen kleinen Insel. Hauptsächlich bekannt ist Islay wegen der in Überzahl dort beheimateten Brennereien und natürlich auch wegen der Qualität dieser-Islay-Whiskys. Bekannt sind die dortigen Whiskys bei Liebhabern wegen ihres starken Torfgehalts.
Die Laphroag Brennerei gibt es seit 1815 und wurde von den Brüdern Alex und Donald Johnston unweit des kleinen Dorfes Port Elle ins Leben gerufen. Schon immer wurde bei der Herstellung des speziellen Whiskys eine etwas andere Technik angewendet. Diese Technik ermöglicht eine andere und schnellere Alterung des Geistes. Es handelt sich hierbei um eine einzigartige Technik im Bereich des Whiskys.
Was hat der Laphroaig zu bieten?
Der Laphroaig Quarter Cask ist mit dem Standard Single-Malt-Scotch nicht vergleichbar. Der Quarter Cask ist eine verbesserte Version, weil er das Ende der Reifezeit in Quarter Casks verbracht hat. Im Großen und Ganzen verkörpert dieser Islay-Scotch immer noch den typischen rauchigen Charakter eines Laphroaig Single- Malt- Scotch.
Tatsächlich herrscht die Meinung, dass diese Malt Produkte, welche die am reichsten aromatisierten Whiskys in Schottland sind, was sich auf die Noten von rauchigem Torf bezieht. Genau diese Torfnoten im Raucharoma sind es, die in der Nase der Islay-Whisky-Liebhaber etwas Dominantes hinterlassen.
Das Laphroaig Quarter Cask wurde im Laufe seiner Reifezeit in zwei verschiedenen Arten von Fässern geformt. Als Erstes wurde die neue Marke in Ex-Bourbon-Fässern aus amerikanischer Weicheiche gefüllt. Danach wird der Scotch in Quarter Casks, aus dem gleichen Holz gefüllt, die jedoch viel kleiner als die normalen Fässer sind.
Die Anzahl der Dauben ist bei dieser Variante um die Hälfte eines normalen Fasses reduziert. Der Sinn besteht darin, dass es bei dem Whisky zu einer größeren Kontaktfläche mit der amerikanischen Weicheiche kommt. Im Laufe der Jahre konnte Laphroaig viele Medaillen für sich vereinen.
Herstellung
Dieser Single Malt Quarter Cask ist ein echter Scotch. Schon die Bezeichnung deutet darauf hin, dass er in einer einzigen schottischen Destillerie (kein Verschnitt) aus gemälzter Gerste gebrannt wurde. Als Quarter Cask wird hier eine Reifung in unüblich kleinen Whisky-Fässern bezeichnet, um den Geschmack dieses einzigartigen Malt-Whiskys zu intensivieren.
Zunächst reift der Malt-Whisky fünf Jahre in Ex-Bourbon-Fässern. Im weiteren Verlauf wird er dann sieben Monate in den Quarter Casks veredelt, wodurch eine torfige und holzige Note entsteht.
Kurzinformation
• Der Quarter Cask von Laphroaig verfügt wegen seiner doppelten Reifung über ein unwiderstehliches Doppelaroma aufgrund der Reifung in zwei Fässern
• Vom Geruch her verspürt man in der Nase Vanille und bedingt durch die amerikanische Eiche, Karamell und Toffee
• Im Geschmack tief rauchig und komplex. Im Mund überrascht er allerdings mit einer milden Süße
• In der Farbe macht sich ein funkelnder Goldton breit. Am Ende trocken, rauchig, würzig und lang anhaltend
• 2019 San Francisco World Spirits Awards Gold – 2019 SIP Awards Gold
• Unverwechselbar torfig, rauchig und intensiv
• Das perfekte Geschenk für alle Whisky-Liebhaber mit echter Charakterstärke
Produktbeschreibung & Technische Details
• Hersteller Laphroaig Distillery, Isle of Islay Argill, PA42 7DU Port Ellen, Schottland
• Kategorie Single Malt Scotch
• Ursprungsland Schottland
• Herkunftsregion Islay
• Marke Laphroaig
• Zusatzstoffe Mit Farbstoff E 150a Zuckerkulör
• Netto-Volumen 700 Milliliter (0,7L)
• Produktbezeichnung Quarter Cask Islay Single Malt Scotch Whisky
• Alkoholgehalt 48 % Vol.
• Jahrgang NV
• Altersstufe 18 Jahre
• Fassreife 7 Jahre
• Geschmack Torfig kräftig gepaart mit einem dezenten süßen Vanilleton, ohne den typischen Charakter zu verlieren
• Verschluss Naturkorken
• Besonderheit Vegetarisch
• Auszeichnungen Internationaler Whisky-Wettbewerb 2015- 3. Platz bester Single Malt Scotch Whisky. Jim Murrays Whisky Bible 2014 – Gold Liquid Gold Award. Um nur einige zu nennen
• Preis 45,99 Euro
• Süßegrad Reichhaltig
• Verkostungsnotiz erdig Torf rauchig
Produktbeschreibung im Detail
Der Quarter Cask von Laphroaig stellt mit seinem rund 10 Jahre alten Single Malt einen der kompromisslosesten Islay-Whiskys her. Seine süßen und rauchigen Torfaromen sowie die medizinischen Noten a la Jod und Mullbinden machen ihn zu einer flüssigen Legende. Nicht einfach, bei einem Malt im Portfolio noch eine Steigerung zu finden.
Dieser Destillerie ist es dennoch gelungen. Seine Einzigartigkeit trägt der Single Malt schon im Namen „Quarter Cask“. Dabei handelt es sich um kleine Fässer mit einem Inhalt von nur 125 Litern, im Gegensatz zu einem Sherry Butt mit 500 Litern.
Bedingt durch die Lagerung kommt in den 125 Liter Casks ein größerer Teil des Whiskys in relativ kurzer Zeit mit dem Holz in Kontakt, wodurch aus den Fasswänden die Extraktion schneller abläuft. Im Bereich der Quarter Casks von Laphroaig soll laut offiziellen Angaben die Reifegeschwindigkeit des Whiskys um 30 % erhöht sein.
Mit 48 % Alkoholgehalt wird dieser Malt-Whisky wesentlich stärker abgefüllt. Der Scotch trägt kein Age-Statement, wird kühl gefiltert und mit Farbstoff getönt, bevor er in die optisch gut gestaltete Flasche abgefüllt wird.
Fazit – Für wen ist der Laphroaig Quarter Cask geeignet?
Laphroaig Quarter Cask ist kein Whisky für Anfänger. Wer noch nie einen torfigen Islay-Whisky probiert hat, wird hier möglicherweise überfordert sein. Aber für Kenner, die kräftige, charakterstarke Whiskys mögen, ist diese Abfüllung eine echte Offenbarung.
Was mir besonders gefällt, ist die Balance zwischen Intensität und Weichheit. Der Rauch ist mächtig, aber nicht überwältigend. Die Süße aus der Fasslagerung gibt eine wunderbare Tiefe. Das macht ihn zu einem perfekten Whisky für gemütliche Abende, am besten mit etwas Zeit, um ihn wirklich zu genießen.
Würde ich ihn empfehlen? Definitiv. Wer Torf und Rauch liebt, sollte sich diesen Whisky einmal gönnen. Und wer sich an das Thema herantasten will, könnte keinen besseren Einstieg in die Welt der intensiven Islay-Whiskys finden.